74 Minuten lang hält das Bollwerk

SCHWERTE. Der Stadionsprecher beim Hospizturnier war ein bisschen durcheinander gekommen. „Torschütze mit der Nummer 15, Daniel Oldenburg“ verkündete er, als Phillip „Pippo“ Oldenburg in der 86. Minute das 1:3 für die Holzpfosten gegen den Westfalenligisten ASC 09 Dortmund erzielt hatte. Kein Wunder, mit einem Tor des Kreisligisten hatte schließlich niemand gerechnet. Noch weniger damit, dass der ASC 74 Minuten benötigen würde, um ein Tor zu erzielen. Die Holzpfosten hatten ihnen das Leben im EWG-Sportpark in Schwerte-Ost – der neuen Holzpfosten-Heimat – wahrhaft schwer gemacht.

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Phillip Oldenburg traf kurz vor Schluss zum 1:3 (Archivfoto: Uwe Lauschner)

Der Plan von Trainer Marvin Waldschmidt war aufgegangen. Die Räume eng machen, schnell verschieben und natürlich immer wieder Zweikämpfe gewinnen. In Halbzeit Eins fiel dem Favoriten gegen die eng gestaffelten Holzpfosten dann auch wenig ein. Ein Pfostenschuss und eine gefährliche Hereingabe, hier mal ein Fernschuss, der übers Tor flog, da mal eine Flanke, die in den Armen von Keeper Daniel Otto landete. Auf der anderen Seite hatte Oliver Schlecking sogar die Groß-Chance: Nach einer weiten Ecke von Kai Kunsmann landete „Schleckes“ Direktabnahme am Außennetz.

In der zweiten Halbzeit wirkte der ASC zunehmend ratloser. Allerdings zeigten die drei zur Halbzeit eingewechselten Spieler – darunter der auch für die Futsaler der Holzpfosten aktive Alexander Hueck – deutlich mehr Initiative in Eins-gegen-Eins-Situationen. Es sollte aber bis zur besagten 74. Minute dauern, bis eine dieser Klein-Klein-Aktionen zum Erfolg führen sollte. Als nur eine Minute später sogar das 0:2 fiel, befürchteten viele, dass die befürchtete „Klatsche“ doch noch Realität werden würde. Doch die Pfosten fighteten bis zum Schluss, mussten zwar noch das 0:3 hinnehmen (85.), bevor ein Kunsmann-Einwurf plötzlich vor den Füßen von Phillip Oldenburg landete und der den Ball – noch leicht abgefälscht durch den gegnerischen Torwart – über die Linie drückte.

Trainer Marvin Waldschmidt war stolz auf seine Jungs: „Wir haben super gekämpft, ich bin hochzufrieden.“ Und der frisch aus dem Urlaub gekommene Daniel Otto sagte: „Ich hatte ehrlich gesagt die schlimmsten Befürchtungen, dachte ich bekomm hier die Hütte voll, die Jungs haben ja auch erst zweimal trainiert. Aber nach diesem Spiel bin ich sehr zuversichtlich, was die kommenden Wochen angeht. Es war vor allem wichtig fürs Selbstvertrauen. Wer gegen einen Westfalenligisten bestehen kann, braucht sich vor niemandem zu verstecken.“

So spielten die Pfosten: Daniel Otto – Tim Steinhauer, Joel Ahrens (70. Dominic Pütz), Jan-Phillip Junglaß, Tobias Vetten – Kai Kunsmann, Oliver Manz, Oliver Schlecking, Jan Görtler (65. Torben Krix), Daniel Hornbruch (77. Christian Greis) – Phillip Oldenburg

Tore: 0:1 (74.), 0:2 (75.), 0:3 (85.), 1:3 Oldenburg (86.)

Spielbericht bei den Ruhr Nachrichten

Spielbericht bei der Westfälischen Rundschau