A-Jugend: Kein Glück und viel Pech beim 0:4 gegen Hennen

SCHWERTE. Was der große Unterschied zwischen den A-Junioren des SC Hennen und der Holzpfosten Schwerte ist, bekamen die Jungpfosten am vierten Spieltag zu spüren: Die Effektivität. Das 0:4 spiegelt aber lange nicht den Spielverlauf wider.

"So etwas hab ich noch nie erlebt", sprach Torwart Felix Dötsch fassungslos nach dem Abpfiff für sich und alle Holzpfosten, ganz egal, ob sie auf oder neben dem Platz standen. Die bekamen nämlich 90 Minuten die bitterste Seite des Fußballs zu spüren. Denn die Elf von Trainergespann Kunsmann/Junglaß war den Gästen aus Hennen an diesem frühen Sonntagmorgen mindestens ebenbürtig.
 
Jungpfosten lassen dem Gegner kaum Platz
 
In den Anfangsminuten rissen die Jungpfosten mutig das Spiel an sich. Die Taktik im offensiverem 4-1-4-1-System ging voll auf. Die favorisierten Hennener, die ungeschlagen als Tabellenzweiter in den EWG-Sportpark in Schwerte-Ost gekommen waren, wurden früh gestört und hatten kaum Platz, ihr Spiel aufzuziehen. Auf der anderen Seite wurden dagegen immer wieder gute Kombinationen gezeigt, die allerdings noch den letzten, erfolgreichen Pass vermissen ließen – ein ständiger Verfolger der noch jungen Pfosten-Saison.
 
Der Sportclub zeigte jedoch, was eine eingespielte Mannschaft so alles bewirken kann. Nachdem Innenverteidiger Julian Fellbaum kurzzeitig verletzt das Spielfeld verlassen musste, kam Hennen die dadurch entstandene Lücke gerade recht. Nach einem Einwurf, den die Pfosten-Abwehr nicht klären konnte, wurde Dötsch aus 16 Metern überwunden – 0:1. Dass Hennen bis dato noch nicht einmal den Strafraum betreten hatte, spricht für die rot-weiße Überlegenheit. Diese setzte sich auch nach dem überraschenden Gegentreffer fort. Erst setzte Niklas Kremser einen Ball übers Tor, anschließend verfehlte Schedels Kopfball das Ziel nur um Zentimeter. Auch Jonas Kusch´ Schuss aus gut 25 Metern rauschte nur ganz knapp am Pfosten vorbei.
 
Wenn Hennen nicht gerade seine überharte Verteidigungsarbeit fortführte, erzielten sie das zweite überraschende Tor. Einen Freistoß aus dem Halbfeld ließ Dötsch nur abprallen. Ein Hennener schnappte sich den Ball und legte ihn einmal quer in den Fünfmeterraum, wo ein zweiter nur noch einschieben musste – auch das ging deutlich zu einfach.
 
Mit Wut im Bauch aus der Kabine
 
Viel Wut im Bauch sorgte dafür, dass die Holzpfosten auch nach der Pause nicht locker ließen. Nun rückte Anas Meier neben Daniel Schedel in die Sturmspitze. Gefahr strahlte aber erst einmal Mittelfeldspieler Niklas Kremser aus. Eine gewollte Flanke brachte reichlich Flatter- und Gefahrenpotenzial mit sich. Der Ball senkte sich über Hennens Keeper hinweg – an den Pfosten. Hennen konterte – natürlich – mit einem Tor. Beim 0:3 war Felix Dötsch im Tor aber machtlos. Ein Freistoß aus 20 Metern war zu platziert und hart geschossen.
 
Da das Wort "Aufgeben" in den Köpfen der elf Jungpfosten ohnehin in die Abteilung Fremdwörter gelegt wurde, kämpften sie sich weiter heran. Freistoß Meier, Direktabnahme Kusch, daneben – es war wie verhext. Und trotzdem, auch Daniel Schedel war noch einmal nah dran am überfälligen Treffer, wurde anschließend für Thorben Hambrock ausgewechselt. Auch Jannik Lehmann durfte sein Pflichtspiel-Debüt im Holzpfosten-Dress feiern. Ein Tor gelang dem SC noch. Letztlich zählte Torwart Dötsch sechs Chancen. Vier davon verwerteten die Gäste. 
 
Viel Zeit bleibt den Jungpfosten nicht, diesen bitteren Sonntag zu verdauen. Bereits am Freitag wartet das nächste Derby – diesmal geht zum Buschkampweg, wo Tabellenführer Geisecke seine weiße Weste bewahren möchte. Was dagegen haben werden allerdings die Holzpfosten haben. Denn nicht nur Felix Dötsch möchte "so etwas" wie gegen Hennen nicht noch einmal erleben. 
 
So spielten die Jungpfosten: Felix Dötsch – Thorben Siegel, Jan Stratmann, Julian Fellbaum, Niklas Siegel – Leon Weiß – Jonas Kusch, Niklas Kremser, Robert Fischer, Anas Meier – Daniel Schedel
 
Tore: 0:1 (20.), 0:2 (32.), 0:3 (54.), 0:4 (80.)