Amateure: „Mentalitätsmonster“ ringen Dröschede nieder!

SCHWERTE. Am Sonntag waren die Amateure in Dröschede zu Gast. Punktgleich lag man auf dem vierten Rang, ein Spiel weniger als der Tabellendritte aus Nachrodt. Man konnte also getrost von einem Spitzenspiel sprechen.

Die Holzpfosten waren vor dem Spiel sechs mal ungeschlagen, die Heimelf aus Dröschede gar sieben mal. Die letzten sechs Spiele gewannen die Dröscheder mit einem Torverhältnis von 28:10 Toren.

„Flutlichtspiele sind immer besondere Spiele“

Vor dem Spiel stimmten die Amateure sich auf den anstehenden Fight an, und mit Fingerzeig auf die späte Anstoßzeit und das flimmernde Flutlicht machte sich ein besonderes Flair am Sportplatz auf der Emst breit. Mit Anpfiff des Unparteiischen entwickelte sich ein Spiel, dass dank zweier Topmannschaften der Liga das Prädikat „Topspiel“ noch übertraf.

Nach zwei Zeigerumdrehungen bediente Vögler mit einer Maßflanke Lukas Peter, dieser schob lässig zur frühen Führung ein – 0:1 (2.). Die Amateure starteten unfassbar stark, in der vierten Spielminute wurde Buschhaus mustergültig freigespielt, scheiterte aus kürzester Distanz aber an seinen Nerven, ehe Lukas Peter per Direktabnahme nur den Pfosten traf (4.,8.) Ein weiterer Pfostentreffer und weitere Großchancen rundeten eine Auftaktviertelstunde ab, die nahe an der Perfektion war (10., 12.,14.) Lediglich die Tore fehlten.

Wer vorne nicht trifft,….

Wie man als Spitzenmannschaft mit Torchancen umgeht zeigten die Borussen aus Dröschede im Anschluss. Die erste Chance vereitelte Höcker noch stark (17.), die nächsten beiden zappelten im Netz. Nach leichten Abstimmungproblemen in der neuformierten Hintermannschaft und individueller Klasse des Gegners stand es nach 23 Minuten 2:1 für die Heimelf (21., 23.).

Die Pfosten staunten nicht schlecht, selbst die Borussen waren mehr als überrascht. Aber das Wort „Vorentscheidung“ sollte man nicht zu früh in den Mund nehmen. Wenig später war es der extrem starke Samtmann, der einen Ball in die Spitze spielt, der Borussen-Verteidiger grätscht rein und lenkt den Ball leicht ab. Sturmtank Wachtel antizipiert als erster und schiebt zum Ausgleich ein- 2:2 (28.). Ganz starke Vorstellung!

Nächster Rückschlag

Kurz vorm Pausentee dann aber der nächste Rückschlag. Der Dröscheder Mittelfeldmotor tankte sich durch die Schwerter Hintermannschaft, spielte den Ball scharf vor das Gästegehäuse und Vögler netzte unglücklich ins eigene Netz – 3:2 (41.)

In der Folgezeit gab es mindestens so viele Karten, wie Tore. Was aufgrund zweier spielstarker Teams eigentlich schade war. Diese vielleicht etwas kleinliche, aber stets klare Linie des Unparteiischen wurde der Heimelf mit dem Pausenpfiff zum Verhängnis. Nach zwei „Allerweltsfouls“ in Folge sah der erste Akteur die Ampelkarte (45.). Die Pfosten gingen also mit einem 3:2 Rückstand, aber mit nummerischer Überzahl in die Kabine.

„Frühes Tor“

„Wir brauchen ein frühes Tor, ähnlich wie im ersten Durchgang!“ nahmen sich die Pfosten für die zweite Halbzeit einen erneuten Blitzstart vor. Diesmal waren es drei Zeigerumdrehungen, ehe Lukas Peter am Ende einer Traumkombination auf Jonas Peter durchsteckte und dieser zum erneuten Ausgleich traf -3:3 (48.) Ausgleich und eine komplette Halbzeit in Überzahl! Nun sollte es doch klappen! Aber die couragierte Heimelf aus Dröschede kam Ihrerseits ebenso zu Chancen, wie der Gast aus Schwerte.

Zunächst parierte Höcker einen Freistoß aus 30 Metern stark, ehe es zum nächsten Versuch aus kürzerer Distanz kommen sollte. Höcker wartete erneut auf den Dampfhammer, Dröschede schob aber lieber flach in die Torwartecke. 4:3 (57.) Die Pfosten wussten aber mittlerweile wie man auf des Gegners Tore zu antworten hatte. Zwei Minuten später war es erneut Samtmann, der Weber bediente. Weber bedient sich dem Mittel Gewaltschuss und gleicht erneut aus – 4:4 (59.) Acht Tore in 60 Minuten! Noch nicht das Ende eines verrückten Spiels!

Holzpfosten mit viel Moral

Wieder zeigten die Gäste Moral, wieder glichen Sie aus! Die heimische Borussia zeigte aber mindestens genauso so viel Willen und Kampfgeist. Es war die 67. Spielminute, Dröschedes Mittelfeld-Achse setzt sich erneut in Szene und Dröschede ging erneut in Führung, 5:4! Die Holzpfosten wirkten nun ganz langsam leicht genervt von der eigenen mangelhaften Torausbeute und der Kaltschnäuzigkeit der Heimelf.

Weiter kannten beide Teams nur den Gang nach vorne. Nach weiteren Großchancen und etlichen Gelben Karten, zeigte der Schiedsrichter an, dass noch eine Minute regulär zu spielen sei. Samtmann tankte sich ein weiteres Mal über außen durch und haute den Ball in die Mitte. Der Ball flatterte an den Pfosten, von da irgendwie an den eingewechselten Seidel und ins Tor! 5:5 (90.) Ein Wahnsinns-Schlusspunkt?

Noch nicht vorbei

Mit dem Ausgleich zückt der Referee ein weiteres Mal die Ampelkarte für Dröschede – wegen Meckerns. In der 90. Minute nicht mehr entscheidend? Zumindest sorgte er so für eine dreiminütige Nachspielzeit in der sich die Ereignisse überschlugen. Zunächst läuft Seidel allein aufs Borussen-Gehäuse zu, ehe er durch den grellen Pfiff des Schiedsrichters unsanft gestoppt wird. Die Entscheidung mehr als zweifelhaft.

Im direkten Gegenzug das gleiche Bild auf Dröscheder Seite, wieder ist der Angreifer durch, wieder Abseits, wieder zweifelhaft. Nach dem Abseitspfiff hauen die Pfosten den Ball ein letztes Mal nach vorne. Der zuvor eingewechselte Grüll kontrolliert den Ball und legt auf Samtman. Samtmann überlegt und schaut eine gefühlte Ewigkeit, um den Ball schließlich von der Strafraumkante einfach ins Netz zu hämmern. Der Schlusspunkt unter eine verrückte Partie. Der Jubel war riesig, die Heimelf aus Dröschede verdiente sich zu jedem Zeitpunkt den allergrößten Respekt. Aber die Pfosten waren an diesem Tag nicht zu bezwingen!

Spielfilm: 0:1 (2.) L.Peter, 1:1 (21.), 2:1 (23.), 2:2 (28.) Wachtel, 3:2 (41.), 3:3 (48.) J. Peter, 4:3 (57.), 4:4 (59.) Weber, 5:4 (67.), 5:5 (90.) Seidel, 5:6 (90 + 3.) Samtmann

Bes. Vorkomnisse: Gelb-Rote Karten Dröschede (45., 90.)

So spielten die Pfosten: Höcker, Gerling, Hüther, Vögler (65. Ferdinand), Rosigkeit, J. Peter (85. Grüll), Samtmann, Buschhaus, Weber, L. Peter, Wachtel (70.Seidel)