1. Mannschaft: Debakel zum Rückrundenauftakt

SCHWERTE. Favoritenschreck wollen die Holzpfosten in der A-Liga werden, am ersten Spieltag der Rückrunde bei Grün-Weiß Menden erschreckten sie sich aber vor allem vor sich selbst. Nach dem 2:8 (1:5) in Menden sind die Fragezeichen groß.

Schon nach zwölf Minuten war der Fehlstart perfekt. Zum dritten Mal holte Aushilfstorwart Daniel Hornbruch (Stammkeeper Otto war beruflich verhindert) da bereits den Ball aus dem Netz (3., 10., 12.). "Da war das Spiel eigentlich schon entschieden", sagte Trainer Marvin Waldschmidt nach dem Spiel. Er hatte im Vergleich zu den Vorbereitungsspielen nicht nur im Tor umstellen müssen. Auch in der Innenverteidigung hatte sich Tobias Vetten kurzfristig krank abgemeldet. Empfindliche Stellen in einer Defensive, die da neu besetzt werden mussten. Aber keine Ausrede für das, was dann in den ersten Minuten der Rückrunde passierte. "Horn war noch unser bester Mann", hieß es nach dem Spiel aus Teilen der Mannschaft. Und auch Waldschmidt konstatierte: "Hätte Daniel Hornbruch bei manchen Bällen nicht so gut reagiert, wäre das Ergebnis sicher zweistellig ausgefallen."

Defensive Stabilität fehlte

Zwar traf Christoph Ferenc nach schöner Kunsmann-Vorarbeit kurz nach dem 0:3 zum Anschluss (16.) und für ein paar Minuten sah es so aus, als könnten sich die Holzpfosten defensiv stabilisieren. Doch nach einer halben Stunde legte Menden noch einmal nach (29., 36.), der Halbzeitstand von 1:5 war die Folge. Der Schreck dieser ersten Halbzeit saß allen in den Gliedern. "Nicht abschießen lassen!", hieß die Devise. Trainer Waldschmidt wechselte, brachte Alexander Lochny für Jan-Philipp Junglaß, Joel Ahrens rückte von der Rechtsverteidigerposition nach innen, Oliver Schlecking kam für Tobias Kreutzer. Stabilität musste rein.

Sie hielt drei Minuten.

Nicht nur kassierten die Holzpfosten sofort das 1:6 (48.), kurz zuvor musste Lochny auch noch direkt mit einer Verletzung wieder raus: "Vier bis fünf Wochen werde ich wohl ausfallen", teilte der Rechtsfuß noch am Abend mit. Die Verletzungsmisere, die sich durch die Hinrunde zog, geht weiter, wie es scheint. Für Lochny kam Dominic Pütz ins Spiel. Menden nahm wieder einen Gang raus, das 1:7 fiel trotzdem (60.), bevor Phillip Oldenburg einen Tag vor seinem Geburtstag zum 2:7 traf (66.). Wieder hatte Kunsmann per Flanke vorbereitet. Den Schlusspunkt setzte wieder Menden (81.). Das Debakel war perfekt.

Abgebrühter Gegner

Erklärungsansätze? "Häufige Fehler im Aufbauspiel", "fehlende Zuordnung", "unterirdisches Zweikampfverhalten", "dem Gegner zu viel Raum gelassen" erkannte Trainer Waldschmidt die Gründe für die Klatsche. Außerdem sei der Gegner sehr clever und abgebrüht gewesen. "Besonders mit langen Bällen über die Außen hatten wir große Probleme", sagte der Coach. 

Es bringt nichts drumherum zu reden: "Die Niederlage war auch in der Höhe absolut verdient". Geerdet gehen die Holzpfosten in die erste Trainingswoche nach der Vorbereitung. "Das Spiel schnell aus den Köpfen kriegen", lautet die Aufgabe für das Team. "Und nächste Woche die Rückrunde noch einmal neu starten." Dann gegen die Sportfreunde Hüingsen. Und hoffentlich ohne Schreck.

So spielten die Holzpfosten: Daniel Hornbruch – Joel Ahrens, Jonathan Forsmann, Jan-Philipp Junglaß (46. Alexander Lochny, 48. Dominic Pütz), Tobias Kreutzer (46. Oliver Schlecking) – Maximilian Tillmann, Fabian Raulf, Daniel Martella, Christoph Ferenc, Kai Kunsmann – Phillip Oldenburg