Serie reißt – trotzdem 3 Punkte!

SCHWERTE. Dem 3:0 beim MSV Iserlohn folgte ein 6:2 bei Vatanspor Hemer. Binnen 68 Stunden hat die 1. Mannschaft einen Weitsprung Richtung Klassenerhalt gemacht – und trotzdem endete dabei auch eine Erfolgsserie.

20110313-dsc02385

In der 50. Spielminute nämlich traf Hemers Levent Bas mit einem Strahl an Wieder-einmal-Interimstorwart Daniel Hornbruch vorbei ins Schwerter Tor. Hornbruch, der seinem Teamkollegen Phillip Oldenburg später auf dem Tennisplatz ähnliche Raketen um die Ohren knallen sollte, war so machtlos wie – ja, wie ein Oldenburg, dem ein Hornbruch Filzbälle um die Ohren knallt. Es war das erste Gegentor seit fünf Spielen. Und es folgte sogar noch ein weiteres, als der eingewechselte Tarik Güclü den einzigen Hornbruch-Wackler bestrafte (83.).

Dass diese Gegentore am Ende so egal waren wie Deutschlands Eurovision-Song-Contest-Beitrag 2013, war der starken ersten Hälfte zu verdanken. Kai Kunsmann stürmte über die linke Seite zur Grundlinie durch und passte scharf auf Oldenburg, der den Ball zum 0:1 über die Linie drückte (5.). Dann hob Maximilian Tillmann den Ball nach einer Ecke (und einem Torwartfehler) ins Netz. Elfte Minute, Tor durch die Nummer elf. Haha. Die Stimmung zwischen dem vatansporischen Tore-Protokollanten und der Schwerter Bank (inklusive Fans) war ausgelassen. Als dann auch noch Kunsmann selbst mit einer Fackel (42.) und Jonathan Forsmann per Kopf nach einer präzisen Alex-Lochny-Flanke trafen (44.), war das Jubelbarometer am Anschlag.

Und doch ergab sich noch eine hektische zweite Hälfte, in der nicht nur Vatanspor noch zwei Tore gelangen, sondern auch den Holzpfosten. Tillmann schoss bei seinem Startelf-Comeback gleich seinen ersten HP-Doppelpack heraus (= Doppelrunde Kaltgetränke, siehe §17b Strafenkatalog 1. Mannschaft). Nils Klems umkurvte in der Nachspielzeit den Hemer-Keeper, guckte sich noch einmal um, musste feststellen, dass da niemand mehr war, den er noch hätte umkurven können, seufzte kurz und schob den Ball trotzdem trotzig ins Tor. Der 6:2-Endstand.

In der Tabelle haben die Schwerter damit drei Spiele vor dem Saisonende ebenso viele Punkte Vorsprung auf die bedrohlichen Abstiegsränge wie Rückstand auf den Vizemeister-Titel: nämlich sieben. Eines indes steht leider fest: Meister werden wir nicht mehr.

HP: Hornbruch – Manz (76. Klager), Junglaß, Vetten, Lochny – Forsmann, Raulf – Kunsmann, Klems, Tillmann – Oldenburg.

Tore: 0:1 Oldenburg (5.), 0:2 Tillmann (11.), 0:3 Kunsmann (42.), 0:4 Forsmann (44.), 1:4 (50.), 1:5 Tillmann (74.), 2:5 (83.), 2:6 Klems (90.).