Futsaler mit Traumstart gegen Düsseldorf

BRACKWEDE. Die Hoolzpfosten wussten es schon, bevor das letzte Duell des ersten Spieltags angepfiffen war. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey, Hey" sangen sie zusammen mit der Mannschaft nach dem 8:2-Erfolg gegen die Futsal Lions Düsseldorf.

Dabei hatte es nach den ersten drei Minuten der neuen Saison nicht unbedingt nach einem Traumstart ausgesehen. Die Lions kamen mit dem Ziel in die Aufsteiger-Halle nach Brackwede, die Pfosten zu ärgern. Es gelang ihnen über links, wo ein Löwe mit Sicherheitsabstand in Richtung Tor begleitet wurde und gezielt abschließend konnte – das frühe 0:1. Es war ein Weckruf, denn nun drückten die Pfosten dem Spiel ihren Stempel und den Löwen ihr Brandzeichen auf. Viermal hintereinander klingelte es im Quadrat von Löwen-Keeper und Spielertrainer Stavenhagen, obwohl – eigentlich nur dreimal.

Pony schießt Netz durch?

Denn nach dem Ausgleich von Neuzugang Robin Benner, kam Kai Kunsmann aus der zweiten Reihe zum Abschluss, traf das Tor, der Ball kullerte aber trotzdem in Richtung Eckfahne. Ungläubiges Staunen bei den Löwen, unsicherer Jubel bei den Pfosten. Es gibt ein Lied über den Linksfuß, in dem es heißt: "Er tritt das Leder wie ein Pony" – aber das ein Tornetz nachgibt? Das gibt es nur im Vorspann zu den tollen Fußballstars. Die Adleraugen des Schiedsrichters schafften Klarheit in diesem Tierreich namens Futsalfeld: Tor, 2:1-Führung für die Pfosten. Denn das Netz war schlichtweg löchrig (und blieb es bis zum Spielende). 

Nach weiteren Toren von Benner und Klems kamen die Löwen für eine kurze Drangphase noch einmal zurück. Den ersten Versuch des Anschlusstreffers konnte Otto noch verhindern, beim zweiten war er und auch der nach hinten geeilte Marc Nebgen dann machtlos. Ein Gefühl, dass dem Holzpfosten-Pivot überhaupt nicht gefiel. Nachdem die Holzpfosten die Drangphase nach 4:2 unbeschadet überstanden hatten, bekam Nebgen den Ball wenige Meter vor dem Tor, drehte sich nach links, drehte sich nach rechts, drehte sich wieder nach links – wohlgemerkt alles mit Ball am Fuß und Gegenspieler im Rücken – und fand dann tatsächlich die Lücke zwischen den Abwehr- und Torhüter-Beinen des Gegners. Gerd Müller wäre neidisch gewesen.

Nebgen-Time

Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, die Holzpfosten wollten bei den Löwen gar nicht erst den Gedanken aufkommen lassen, dass sich eine Aufholjagd in irgendeiner Weise lohnen könnte. Kai Kunsmann erzwang Mitte der zweiten Halbzeit per diskutablem Sechs-Meter das 6:2, obwohl der Ball fast sieben Meter vor dem Tor lag. Nun versuchten die Löwen es mit dem Flying Goalkeeper, aber die Holzpfosten blieben unbeeindruckt und konterten sich an die Tabellenspitze. Zunächst schob Jonas Schröder einen Klems-Pass ins lange Ecke, dann war wieder Nebgen-Time. Nach schnell ausgeführtem Freistoß von Pippo Oldenburg verlängerte er den Ball mit der Hacke zum von mal wieder flugzeug-ähnlich lauten Hoolzpfosten umjubelten 8:2-Endstand ins Löwen-Netz. 

Es wäre beinahe noch ein weiteres Tor gefallen, doch Otto traf nach Doppel-Parade per Dropkick-Abschlag nur das Lattenkreuz. Ungenau. Münster (5:1 gegen Siegen), Brackwede (4:3 gegen Montenegro Wuppertal) und Uerdingen (5:0 gegen Selecao Wuppertal) komplettierten den Spieltag, den die Holzpfosten damit auf dem ersten Tabellenrang abschlossen.

In der nächsten Woche kommt es für die Pfosten zum Top-Spiel gegen Bayer Uerdingen (18 Uhr in Düsseldorf).

So spielten die Holzpfosten: Otto – Kleine, Klems, Kunsmann, Nebgen, Benner, Coban, Baumdick, Schröder, Oldenburg

Tore: Benner, Kunsmann, Nebgen (je 2), Klems, Schröder