HP1: Zwei Spiele, ein Punkt – und trotzdem Fortschritt

SCHWERTE. Es war eine Europa-League-Woche für die Holzpfosten, mit einem Donnerstagsspiel gegen Dröschede II und einem Sonntagsduell mit dem SSV Kalthof. Dass am Ende nur ein Punkt dabei heraussprang, war nicht geplant. Aber manchmal sind selbst zwei Spiele ohne Sieg etwas wert. So auch diesmal.

Nach den bitteren Klatschen gegen Letmathe (2:4) und Holzen (0:4) hatten die Holzpfosten ja bereits in Bösperde Wiedergutmachung betrieben. Nun sollte gegen Dröschede II nachgelegt werden. Am Donnerstagmittag, dem Tag der deutschen Einheit, zeigten sich die Holzpfosten wieder als solche. Hatten sie in den ersten Spielen gegen Grüne und Deilinghofen noch zahlreiche Großchancen zugelassen und das Glück aufs höchste strapaziert, stand die Defensive nun sicher. Dröschede kam zwar zu vereinzelten Abschlüssen, aber nie so gefährlich, dass sich Torhüter Daniel Otto die Hose schmutzig machen musste.

Auf der anderen Seite raunten die Zuschauer zwar auch nicht besonders oft, aber mehr Spielanteile hatten die Holzpfosten allemal. Kurz nach der Halbzeitpause wurde der Aufwand belohnt: Der für den angeschlagenen Markus Niggemeier (in Bösperde noch Torschütze) eingewechselte Domenico Troiano wand sich an der Strafraumkante um seinen Gegenspieler herum, bekam die Beine weggezogen – Elfmeter. Kai Kunsmann verwandelte sicher (48.).

Hose doch noch dreckig

Das Spiel hatten die Holzpfosten nun im Griff, als Dröschede begann, alles nach vorne zu werfen, musste Otto zwar zweimal zupacken, aber auch hier blieb die Hose sauber. Auf der anderen Seite verpassten Oldenburg und Schedel die Entscheidung. Sie wäre so wichtig gewesen, denn in der 90. Minuten bekam Dröschede noch einmal einen Freistoß zugesprochen. Hoher Ball in den Strafraum, der 3-Meter-Abwehrmann aus Dröschede nickt ein – der unglückliche Ausgleich (90.). Wiederum eine Minute später hätten die Gäste beinahe noch den dritten Punkt aus Schwerte entführt, doch dieses Mal war Otto zu Stelle und die Hose nun doch noch dreckig.

Frisch gewaschen stand sie drei Tage später in Kalthof wieder zwischen den Pfosten. Der noch ungeschlagene Tabellenzweite, gerade aus der Bezirksliga abgestiegen und nun gewillt, direkt wieder aufzusteigen, ist eines der größten Kaliber in dieser A-Liga-Saison. Trotzdem zeigten die Holzpfosten auch hier, dass die Abstimmung immer besser funktioniert. Kalthof gelang es nur sehr selten, sich Möglichkeiten herauszuspielen, auf der anderen Seite versuchten die Pfosten den Ball laufen zu lassen, was auch immer wieder gut gelang. Große Chancen blieben bis zur Pause aber aus.

Tor aus dem Getümmel

Danach schaltete Kalthof noch einmal einen Gang höher, das Tor fiel aber aus dem Getümmel heraus (61.). Trotzdem hielten die Holzpfosten weiter dagegen, auch nachdem das 0:2 nach einer Ecke gefallen war (74.). Der eingewechselte Sebastian Wolf hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß, verzog aber knapp (80.). In der Nachspielzeit hielt Otto dann noch einen Foulelfmeter, der aus einem der zahlreichen Konter entstanden war, die die Holzpfosten nun zuließen, um vielleicht doch noch die Wende zu schaffen.

Dass diese ausblieb, war dann zwar eine Enttäuschung. Sie stand aber der Gewissheit gegenüber, dass das System, das gegen Letmathe und Holzen noch auseinderzubrechen drohte, funktioniert. Jeder half jedem, sowohl in Dröschede als auch in Kalthof. Beim 1:1 fehlte ein bisschen Glück, beim 0:2 noch etwas mehr, aber der Weg, das zeigte die reifere Leistung in beiden Spielen, ist der richtige.

So spielten die Holzpfosten gegen Dröschede: Daniel Otto, Tobias Kreutzer, Florian Riesewieck, Kai Kunsmann, Jonathan Forsmann, Maximilian Tillmann, Daniel Hornbruch (74. Anas Meier), Markus Niggemeier (46. Domenico Troiano), Phillip Oldenburg, Daniel Klager, Christoph Ferenc (82. Daniel Schedel)

So spielten die Holzpfosten gegen Kalthof: Daniel Otto, Jan-Phillip Junglaß, Marvin Waldschmidt, Jonathan Forsmann, Florian Riesewieck, Maximilian Tillmann, Domenico Troiano (78. Sebastian Wolf), Christoph Ferenc, Phillip Oldenburg, Daniel Hornbruch (61. Anas Meier), Kai Kunsmann