1:4 gegen Uerdingen: Hohes Niveau, aber keine Punkte

SCHWERTE. Die zweite Niederlage in einer Woche – unsere Futsaler haben das wichtige Spiel um den zweiten Platz gegen Bayer Uerdingen mit 1:4 verloren. Ein Plädoyer für einen dritten Qualifikationsplatz war das Spiel dennoch.

Denn es war eine Partie auf hohem Niveau. Beide Teams waren exzellent eingestellt. Erwartungsgemäß besonnen sich die Holzpfosten überwiegend auf die strikte Defensivarbeit – brachen diesmal aber viel öfter nach vorne als beispielsweise beim Spiel gegen Münster.

Gomez-Chance für Uerdingen

Zunächst musste das Team von Daniel Otto, der nach Berlin gereist war und durch den glänzenden David Graudejus vertreten wurde, aber beinahe das 0:1 hinnehmen. In der 1. Minute vergab ein Bayer-Spieler wie Mario Gomez bei der EM 2008 gegen Österreich. Nach vier Minuten nahm Otto im fernen Berlin erleichtern die Live-Ticker-Meldung auf: „Und da ist unsere erste Chance. Nicht vom Magischen. Nicht vom Klemser. Vom Graudejus. Krasser Schuss aus gut 30 Metern. Stahark!“

Tatsächlich: Keeper Graudejus versuchte es mit einem überraschenden und pfeilschnellen Schuss aus der eigenen Hälfte, der aber pariert wurde. Doch auch danach konnte Otto gespannt und optimistisch auf den Ticker schauen. „8. Klemser tänzelt schöner als Joachim Llambi. Passt rein. Nebgen haut das Ding rüber(…) Pippo frier als ein Puffbesucher. Maaaan. Das hätte das 1:0 sein können.“

Vielversprechende Chancen

Es zeigt: Die Futsaler erspielten sich vielversprechende Chancen, verpassten es aber, die in Erfolge umzumünzen. Auf der anderen Seite zeichnete Uerdingen ein gleiches Bild. Das schnelle, taktisch gute und ansehnliche Spiel ging mit einem futsaluntypischen 0:0 in die Halbzeit. 

Die Torabstinenz endete dann mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit. Nach zwei Minuten schenkte Uerdingen den in der Situation überrumpelten Holzpfosten das 0:1 ein. Ein Leistungsbruch der „Pfosten“? Nein. Direkt danach tickerte ein empörter Live-Ticker: „23. Es fällt zwar das 1:1, wird aber abgepfiffen. Angeblich Foul. Hier ist doch was faul.“

Strittige Szene

Tatsächlich war die Situation strittig, in der Klems ein Foul am Torwart ausgeübt haben sollte, von dessen Kopf der Ball ins eigene Tor kullerte. Doch es kam noch dicker: „27. Uerdingen kontert das 0:2. Ziemlich unverdient, wenn ihr mich fragt. Aber mich fragt man eben nur nach Autogrammen.“

Aber selbst hatte der Live-Ticker in der Folge wohl keine Zeit. Denn nun verteidigte Bayer nur noch. Die Holzpfosten spielten weiter couragiert nach vorne, verzweifelten aber am stabilen Defensiv-Gerüst. Doch die virtuellen Zwischenrufe von Daniel Martella („Reinhauen Männer!!“) und Tim Vögler („In den Flow kommen“) zeigten ihre Wirkung. So kam prompt die frohe Botschaft: „32. JAAAAAAA. 1:2. Kulinski. Rastet alle aus jetzt!“

Acht Minuten Daueroffensive – aber kein Tor

Patrick Kulinski zog von der Mittellinie ab – der Ball kam über Umwege ins Bayer-Tor. Die restlichen acht Minuten wurden zur Daueroffensive. Doch Uerdingen zeigte sich abgebrüht und effektiv, als Nils Klems für David Graudejus den fünften Feldspieler einsetzte. Zwei Konter. Zwei Tore kurz vor Schluss. Die Risikovariante brachte das 1:4. Und einen unwissenden Live-Ticker: „So, das Spiel geht 1:4 aus. Zum Schluss zweimal mit Flying Goalie kassiert. War ein Klasse-Spiel. Aber: wir haben das Hinspiel 9:5 gewonnen. Somit steht’s 10:9. Heeeeeey! Geilo! Ach, in der Regionalliga wird nach Punkten berechnet? Wie Oldschool ist das denn? Das war’s für heute. Euer Live-Ticker, alles – außer Mainstream.“

Schon am Samstag kommt es zum nächsten Spiel. Zum Rückrundenende wartet Selecao Wuppertal auf die Holzpfosten, die sich dort vom Uerdingen-Frust erholen könnten. Gleich danach könnte der nun auf fünf Punkte angewachsene Rückstand auf Uerdingen schon wieder schmelzen: denn dann muss Bayern gegen den UFC Münster antreten.

So spielten die Holzpfosten: David Graudejus – Nils Klems, Phillip Oldenburg, Kai Kunsmann, Tobias Thiele, Joel Ahrens, Martin Baumdick, Patrick Kulinski, Marc Nebgen, Constantino Ruggio, Stephan Kleine.