Traumtore in Siegen und ein Geschenk aus Düsseldorf

SIEGEN. Die Anspannung vor dem Spiel in Siegen gegen Siegen war groß, denn die Futsal Sportfreunde der dortigen Uni spielen eine hervorragende Saison. Zunächst sah es dann auch lange nach einer ähnlich torarmen Partie wie im Hinspiel (1:1) aus – doch dann ging Siegen in Führung und die Holzpfosten in den Galamodus.

Bis zum 0:1 aus Sicht der Holzpfosten hatten die Siegener kaum eine Torchance gehabt. Die Holzpfosten hatten sich entschieden, sie früh zu pressen und so gar nicht erst zum Nachdenken kommen zu lassen. Das Vorhaben gelang, die Futsal Sportfreunde kamen nicht in die Partie, die Holzpfosten hatten von Beginn an mehr Ballbesitz, auch wenn die 100prozentigen Torchancen zunächst ausblieben.

Angelupft, weitergeleitet, getroffen

Der berühmte Türöffner war dann ein Konter der Siegener, an dessen Abschluss die Holzpfosten plötzlich 0:1 in Rückstand lagen. Unverdient, das war ihnen klar, unglücklich sowieso, weil der kleine Ball durch die einzige Lücke gerutscht war, die Torhüter Otto gelassen hatte, aber auch ohne lange Dauer: Denn nach kurzer Auszeit zeigte das Team um Nils Klems, was möglich ist.

Den Ball kurz angelupft, per Hacke weitergeleitet und plötzlich stand „der Magische“ Martin Baumdick frei vor dem gegnerischen Keeper und traf zum 1:1. Nur Sekunden später knallte Tino Ruggio den Ball auf den zweiten Pfosten, wo „Pippo“ Oldenburg nur noch den Fuß hinhalten muss – die verdiente Führung. Diese hielt nur deshalb nicht, weil es 9 Sekunden vor der Halbzeitpause einen höchst fragwürdigen Freistoß-Pfiff gab, den die Holzpfosten dann schlecht verteidigten. Der Ball wurde abgefälscht und landete im Kasten von Keeper Otto – das 2:2.

Zwei Ecken-Varianten

Mit viel Zuversicht ob der Spielweise in Halbzeit eins kamen die Holzpfosten wieder aus der Kabine. Sie knüpften dort an, wo sie aufgehört hatten – und spielten sich in einen kleinen Rausch. Baumdick traf zunächst erneut zum 3:2, dann fanden zwei Eckenvarianten den Weg ins Siegener Tor. Besonders schön: Der Lupfer von Klems auf den starken Kulinski, der die Kugel per Dropkick ins Viereck jagte. Bei der anderen traf Oldenburg zum zweiten Mal, bevor er kurz darauf das 6:2 erzielte.

Das 7:2 war dann das Ergebnis von purer Spielfreude. Die HP-Vier ließ den Ball fast eine Minute lang in den eigenen Reihen laufen, bevor am Ende Youngster Umut Coban den Ball über die Linie drückte. Die Entscheidung gut zehn Minuten vor Schluss.

Unruhe auf dem Parkplatz

Zwar kam Siegen noch zu drei aus Holzpfosten-Sicht völlig unnötigen Treffern, wirklich zittern mussten die mitgereisten und wieder einmal sehr lautstarken Hoolzpfosten aber nicht mehr. „Wir haben am Ende taktisch etwas Neues versucht“, sagte Teamchef Otto nach dem Spiel, „das hat dann nochmal ein bisschen für Unruhe gesorgt, obwohl es eigentlich genau das Gegenteil bewirken sollte.“

Unruhe gab es auch eine gute Stunde nach dem Abpfiff noch einmal auf dem Parkplatz vor der Halle. Da sickerte nämlich das Ergebnis des direkten Konkurrenten um Platz 2 – Bayer Uerdingen – durch. Wie die Holzpfosten vor zwei Wochen hatten sie gegen die Lions aus Düsseldorf zwei Punkte liegen gelassen – und den Holzpfosten damit Weihnachten auf Rang 2 beschwert.

So siegten (und trafen) die Holzpfosten: Otto – Klems, Kleine, Baumdick (2), Coban (1), Ruggio, Oldenburg (3), Nebgen, Manz, Kulinski (1)