Holzpfosten-Jahresrückblick II: Wir wünschen ein holziges 2014!

SCHWERTE. Ein Jahr ohne Holzpfosten ist wie ein Holzpfosten-Logo ohne Holzpfosten. Zum Glück gibt es diesen Verein. Denn sonst wäre es ziemlich langweilig. Auch 2013 bot eine ganze Menge Lustiges, Emotionales und Sportliches. In der Retrospektive betrachtet erst recht. Aber Obacht: Dieser Jahresrückblick ist wie Daniela Katzenberger. Zur Hälfte echt, zur anderen künstlich.

Juli

Juli ist nicht nur Wilder Kerl und Huckleberry Fort Knox, die Viererkette in einer Person, sondern auch ein Monat, der geprägt ist von Sommerpause. Bei uns ist dennoch viel los. So kommt es am 14. Juli zu seiner Sensation, die über Jahre hinaus nicht zu übertreffen sein wird. Die Holzpfosten Schwerte schlagen die Hertha aus Berlin mit 5:3. Unfassbar! Das, was Borussia Dortmund rund fünf Monate nicht schaffen kann, schaffen wir. Okay, es war Futsal, aber Hauptsache Sieg. Und das am französischen Nationalfeiertag. Magnifique!

Volle Hallen, volle Hoolz

Die Stadtmeisterschaften sind sowas wie die Klub-WM des Schwerter Lokalsports. Im Winter, bei der wahren WM, geht’s ab: Volle Hallen, volle Hoolz, volles Spektakel. Draußen läuft es eher wie in der anonymen Alkoholikerrunde ab: nüchtern. Dennoch trumpfen wir in unserer Gruppe ziemlich auf. Zum Start fegt unsere Erste den VfB Westhofen mit 5:0 zum Platz. Der Live-Ticker rastete richtig aus: „ Der Klemser spielt heute königlich, nein majestätisch. Wenn er gleich noch zu Burger King fährt, sich dort ’ne Pappkrone aufsetzt und den Royal(e) TS bestellt, halte ich alles für möglich. Auch, dass er der Vater des frisch geborenen Prinzen ist ist. Spaß bei Seite… Obwohl: ‚Ne royale Hochzeit mit Holzpfosten-Beteiligung in Westminster Abbey hätte schon was. Der Kunsmann als Kutscher, die Jungpfosten als Blumenkinder und der Oddo hält den Schleier. Weil er einfach alles hält.“

Wer am nächsten Tag die Zeitung aufschlug und mit den Holzpfosten sympathisiert, bekam wohl eine gehörige Morgen-Latte (natürlich ist hier mit das koffeinhaltige Getränk gemeint). „Der nächste Wachstumsschub“, titeln die Ruhr Nachrichten und berichten nicht etwa über die Medikamentenwirkung von blauen Erregungspillen. Nein: Gemeint sind Basketballer, die ab sofort nun auch bei Holzpfosten aktiv sind. Kein Scherz!

„Am Freistoß war ich dran“

Am 26. Juli verlieren wir zwar unser zweites Gruppenspiel gegen Berchum/Garenfeld mit 2:4, das aber sehr unglücklich. Zu allem Überfluss kassiert Aushilfskeeper Daniel Hornbruch am Ende noch eine rote Karte. Felix Dötsch muss für die letzten Sekunden aufs Feld und kriegt beim folgenden Freistoß das Gegentor. Ohne Kontakt für Dötsch endet das Spiel. Nicht ganz: „Am Freistoß war ich dran“, sagt er nach dem Spiel stolz, ehe er Richtung Vereinsheim geht. Ehre, wem Ehre gebührt.

Nach dem Spiel richten die Hoolzpfosten ihr Sommerfest am Kanuverein aus. Einer verlässt die Feier am frühen Morgen mit bleibenden Schäden. Aber wer Schnick-Schnack-Schelle mit Kai Kunsmann spielt, ist selbst schuld, Christian Greis, der Mann für gute Laune und Ost-West-Integrationsbeauftragter in Personalunion ist. Schön, dass es dich gibt. Und deinen Bart.

August

Der August hat eigentlich nur Schreckensnachrichten parat. Maximilian Engel, der mittlerweile zum Sexiest Man Alive gewählt wurde (nicht repräsentativ!), verlässt Schwerte. Und geht nach Ilmenau. In ein Bundesland, aus dem wiederum Christian Greis kommt. Da sich die beiden sowieso gut verstehen, beschließen sie, eine Brieffreundschaft anzufangen. Hier ein Auszug: „Hallö Gristian, Ilmönau is sübba. Dü hast mir ja gar nix von dön Ilmönauer Printen erzöhlt. Die sind auch sübba. Generell: alles sübba. Was fehlt: Hölzpfösten. Gruß aus döm Bauern- und Arbeiderstaat, Maximilian (ohne ö fehlt mir was)“

Außerdem ist im August Vorstandsfahrt. Aus dem tiefsten Sauerland senden die Holzpfosten-Lenker ein Bild mit den neuen Trikots. Endlich rot-weiß, mögen alle Facebookuser tief durchgeatmet haben. Nur Nils Klems ist enttäuscht, weil er das Basketball-Muscleshirt trägt und seine Muscles leider nicht so zur Geltung kommen. Dabei hatte er extra angespannt.

September

„Die Holzpfosten reißen doch gar nichts mehr“, behaupten unwissende Experten. Völlig falsch. Die reißen sich richtig was. Und zwar fleißig die Kreuzbänder. Oliver Schlecking im Frühjahr, Jungpfosten Niklas Siegel im Sommer und Jungpfosten Leon Weiß im September. Hat aber dennoch was Gutes: In sämtlichen OP’s kleben nun Hoolz-Aufkleber.

Saisonbeginn. Ist wie Weihnachten. Muss man lange hinfiebern. Die Bescherung bleibt auch nicht aus. Im ersten Spiel siegt die Erste spät, Kunsmann haut den Elfer in der 85. Minute rein. Rausgeholt hatte ihn Jungspund Anas Meier, der mit seinem hervorragenden Schauspieltalent locker alleine das RTL-Nachmittagsprogramm füllen könnte.

Pillendreher…

Richtig gut läuft es auch für unsere Futsaler. Was ihnen im Februar noch nicht gelang, geschieht ein halbes Jahr danach. Uerdingen wird mit 9:5 aus der Halle geputzt. Flow. Rian Riesewieck war nicht dabei. Dennoch wird ziemlich gefeiert. Endlich ein Sieg gegen Bayer, die so erbost waren, dass sie unseren unschuldigen zweiten Kassierer Pille schwindelig drehten. Pillendreher…

Am 28. September findet mal wieder ein Heimspiel statt. Ihren hervorragenden Start können die Futsaler nicht krönen. Gegen die Unikicker aus Siegen kommt es nur zu einem 1:1-Unentschieden. Brandheiße Jahresrückblick-Preisfrage: Wer sah Gelb-Rot? A) Otto, Otto (rückwärts) oder C) Der Held aus Berlin. Für jede richtige Antwort gibt es eine vollgeschwitzte Kiraly-Schlabberhose.

Oktober

Bauer Josefs Kuh bekommt am Tag der Deutschen Einheit erneut Nachwuchs. Diesmal nennt er das Kalb KUHlinski. Holzpfosten verbindet. Auch im Oktober. Die Holzpfosten gewinnen 18:3 in Siegen gegen Aufsteiger Brackwede. Unfassbar. Zweite brandheiße Jahresrückblick-Preisfrage: Wer sah dennoch beim Stand von 10:1 eine gelb-rote Karte? A) Ot… Ach, ich bin mir sicher, ihr habt eine Vorahnung. Zu gewinnen gibt es diesmal einen Herthinho-Kuschelbären.

Die Holzpfosten gewinnen 18:3 in Siegen gegen Aufsteiger Brackwede. Bereits gelesen? Si. Den eigentlichen Paukenschlag haut aber Phillip Oldenburg raus, der mit komplett neuer Kopfbedeckung rumläuft. Menschen, die nicht so zimperlich sind, nennen das Glatze. Der Live-Ticker vergleicht ihn unterdessen ständig mit Arie Van Lent, seines Zeichens haar- und erfolgloser Stürmer bei Borussia Mönchengladbach. Tolerant wie eh und je singen die Hoolz dennoch: „Du hast die Haare schön.“ Andere antworten im Wechselgesang: „Welche Haare?“

Mehr Bart

Maxi Engel bekommt seinen Ausreiseantrag bestätigt und reist für ein Spiel seiner Jungpfosten in den Westen. Als Christian Greis ihm gerade auf seine üppige Briefpost antworten wollte, sieht er bei Facebook, wie Maximilian Engel gespielt hat – und beendet jegliche Kontaktmöglichkeiten. Und lässt sich noch mehr Bart wachsen.

Warum hat Arnd Zeigler im Oktober in seiner wunderbaren Welt des Fußballs eigentlich einen Holzpfosten-Schal um und trägt einen Jutebeutel mit selbiger Aufschrift? Vom Bremer Stadionsprecher zum Hoolz’pfosten? Verständlich wäre es allemal. Jedoch kommen wir „nur“ in seiner Sendung vor. Nachdem er mit allen nötigen Merchandise-Artikeln von uns ausgestattet wurde, widmet er uns zwei Minuten Sendezeit – und klebt gar einen Hoolz-Aufkleber auf den Trainerstuhl von Robin Dutt. Vielleicht ist er ja doch ein Hoolz’pfosten…

November

Am 9. und 10. November kommt es zum ersten Holzpfosten-Wochenende, an dem fünf Teams spielen. Der Höhepunkt ist zweifelsohne die Premiere unserer Basketballer. In der zweiten Minute kassieren unsere Baskets den ersten Holzpfosten-Korb. Also wenn man die unzähligen Körbe vom Kreutzer in Mallorcas Diskos mal außen vor lässt.

Am 11. November feiern wir Geburtstag. Das ist ungefähr so Tradition geworden wie der Geburtstag des Riesewieck. Und weil an diesem Montag wirklich alle gute Laune haben, beauftragt Präsi Klems Alejandro Wachtel, einen spanischen Apfelkuchen für den Gesamtverein zu backen. Mit ganzen Früchten.

Große Trainer mit großer Vergangenheit

Eine Woche später kommt es zur Jahreshauptversammlung, die eine Premiere erlebt. Denn sie wird getickert. So bei Facebook. Post of the day: Hach ja. Gerade resümierten Waldschmidt und Laufer das sportliche Jahr. Ker, haben die sonore Stimmen. Moment, das erinnert mich dich an meine alten Benjamin-Blümchen-Kassetten. Klar: Marvin ist Otto – und Philip Herr Tierlieb. Große Trainer mit großer Vergangenheit. Noch kurz zuvor verlieren unsere Futsaler ihr Rückspiel gegen Bayer Uerdingen, was ziemlich semigut ist. Daniel Otto hat übrigens nicht gespielt. Jedoch aus Zeit- statt aus Meckergründen.

Am 24. November stehen wieder unsere Futsaler im Fokus. Allerdings wegen einer sehr schlechten Leistung gegen Wuppertal. Das Schöne. Gewonnen haben Sie trotzdem. Und zwar – wenn man es nicht so genau nimmt – mit einem Buzzer-Beater zwei Sekunden vor Schluss. Das können wir auch, dachten sich die Basketballer eine Woche später, als sie einen überragenden 62:58-Auswärtssieg einfahren. Der Holzpfosten-Basketball-Flow wird geboren – und hat elf neue stolze Väter.

Die Holzpfosten expandieren. In Karlsruhe nennt Student Julian Skupin seine Unimannschaft Holzpfosten Karlsruhe. Maxi Engel will in Ilmenau eigentlich nachziehen, das Copyright unseres Vereinsnamens lässt dies allerdings nicht zu. Denn dort müsste es nämlich heißen: Hölzpfösten.

Dezember

Es geht bei den Holzpfosten zu wie bei der Tour de France. Nur bergauf und mit Drogen. Letztere sind übrigens natürliche und nur mit einem Vereinseintritt zu erwerben. Ab dem 7. Dezember haben wir auch zwei Nationalspieler in unseren Reihen. Die ersten? Nein. Schließlich hat Christian Greis für Deutschland auch schon das erste Schnick-Schnack-Schnelle-Länderspiel bestritten. Bis heute ist er allerdings nicht aus Turkmenistan zurückgekehrt. Nils Klems und Daniel Otto debütieren hingegen für die deutsche Studenten-Nationalmannschaft gegen Schweden. Klems ist aktuell Top-Scorer der Deutschen Nationalmannschaft. Was einbilden sollte er sich darauf nicht: Lothar Matthäus ist das schließlich auch.

Toooooooor! Oh, da war ich auch wieder raketenvoll! Wer dabei war, kennt es. Wer nicht, eben nicht. Am 14. Dezember, zehn Tage vor dem Heiligen Abend, zelebrieren wir unsere erste Vereinsweihnachtsfeier, welche ein voller Erfolg wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Stimmt’s, Kai Kunsmann?

Vier gelb-rote Karten?

Das letzte Spiel des Jahres bestreiten ja fast traditionell unsere Futsaler. Am 21. Dezember siegen wir in Siegen 8:5. Uerdingen hingegen lässt federn gegen Düsseldorf. Heißt wiederum: Wir sind wieder Zweiter! Und wenn sich daran in den nächsten vier Spielen nichts ändert, sind wir Viertelfinalist. Aber vier Spiele können vieles bedeuten: vier Gelegenheiten, um vier gelb-rote Karten zu kassieren. Vier Gelegenheiten, um vier Buzzer-Beater einzunetzen. Aber eben auch vier Gelegenheiten, um sich geile Erlebnisse im Frühjahr 2014 zu erspielen.

24. Dezember: In Bethlehem geht ein rot-weißer Stern auf. Wie im jeden der letzten acht Jahre.

31. Januar: Bauer Josef will eigentlich in Ruhe Silvester feiern. Da hört er um 16 Uhr ein Knurren aus dem Stall. Die Kuh mit dem Hoolz-Kleber bekommt schon wieder Junge. Eines dieser sorgt für große Augen. Es ist eine Missgeburt. Denn die Kuh hat tatsächlich ein Kamel zur Welt gebracht. Macht nichts, denkt sich Josef und nennt es: Maik Höcker.

Museum mit Barthaaren

2013 geht heute zu Ende – und hat die beruhigende Erkenntnis: Acht Jahre nach der Gründung stehen die Holzpfosten Schwerte mit fünf Abteilungen auf ihrem momentanen Höhepunkt. Aber wir befinden uns auf unserem Holzpfosten-Berg nicht mal auf der Basisstation. Es passiert so viel. Auch 2014, 2024 und – wer weiß? – sogar 2105. Sollte es soweit kommen, wollen wir zu unserem 100. ein Holzpfosten-Museum bekommen: Mit der ausgestopften Kuh, mit Christian Greis‘ Barthaaren – und dem Pokal, den rot-weiße Teufelskerle 2014 geholt haben. Darauf steht: Deutscher Futsalmeister.

In diesem Sinne wünschen wir euch heute eine geile Nacht und für 2014 ein geiles persönliches und Holzpfosten-Jahr. Holzt es!

Hier geht’s zu Teil 1 des Jahresrückblicks!