Hallen-Wochenende: Alle guten Dinge sind 05

SCHWERTE. Wenn man zur Winterzeit in den Hallen Nordrhein-Westfalens unterwegs ist, trifft man meist auf drei Dinge: stickige Luft, verdreckte Toiletten und Holzpfosten Schwerte. Auch an diesem Wochenende war die Chance nicht gering, dass man auf uns traf. Am Samstag spielten unsere Futsaler in Münster, am Sonntag unsere Fußballer die Endrunde des RWE-Wintercups in Hüsten aus.

Samstag

Der Viererstaffellauf sollte nach der Winterpause in Münster beginnen. Der Vierstaffellauf, dessen Ziellinie das Viertelfinale bedeutet. Und nach dem 11. Spieltag liegen wir weiterhin eine Zehenspitze vor unserem Konkurrenten, der Werksfünf aus Uerdingen.

Denn sowohl wir als auch der Dritte taten das, was sie tun mussten, um auch ja ein hochspannendes Saisonfinale zu erleben.

Keine Wiederholung

Unsere Futsaler mussten nach Münster, nicht aber etwa, um gegen den UFC zu spielen, sondern gegen den Tabellenletzten Montenegro Wuppertal. Dass Teamchef Daniel Otto ob des Blicks auf die Tabelle keineswegs gelassener ins Spiel gegangen ist, lässt sich schon mit der Hinrundenpartie begründen. Da führte Montenegro zwischenzeitlich 5:2. Eine Wiederholung gab es aber nicht.

Schon in dritten Minute spielte Phillip Oldenburg, wortkarge Kommentatoren würden wohl sagen, seine ganze Erfahrung aus. Im Ernst: Pippo nahm den Ball stark an, umkurvte den Wuppertaler Keeper wie ein Skifahrer die Slalomstange und netzte aus spitzem Winkel ein.

Weckruf für die Pfosten

Danach nahmen die Holzpfosten ein wenig Tempo raus. Wuppertal scheiterte am Pfosten und am starken Otto. Doch die Montenegro-Chancen wurden als Weckruf aufgenommen. Prompt tauchte Riesewieck frei vor dem Tor auf und guckte sich geschickt die linke Ecke zum 2:0 aus. Als Oldenburg wiederum kurz nach der Pause sein zweites Tor erzielte, stellte Wuppertal auf Flying Goalie um. Und tatsächlich: In dieser Druckphase erzielte der Letzte das 1:3. Um sich Minuten danach allerdings selbst zu schwächen. Erst eine Rote Karte wegen Notbremse, dann eine Gelb-Rote wegen Meckerns – so machte es Montenegro den rot-weißen Futsalern leicht.

Nachdem Baumdick das 4:1 einschob, stellte das Otto-Team auf doppelte Überzahl um. Den Schlusspunkt einer souveränen, aber unspannenden Partie setzte Oldenburg mit seinem dritten und schönsten Tor. Und während alle Holzpfosten entspannt die A1 Richtung Schwerte zurückfahren durften, trudelte gegen 21.30 Uhr ein Ergebnis aus Uerdingen ein. Bayer gewann gegen Brackwede 11:3. Es bleibt also alles wie bisher. Mit dem Unterschied, dass eine Teildistanz des Viererstaffellaufs bereits gelaufen ist.

Futsal-Holzpfosten: Daniel Otto, Nils Klems, Phillip Oldenburg (3), Oliver Manz, Martin Baumdick (1), Marc Nebgen, Constantino Ruggio, Umut Coban, Joel Ahrens, Florian Riesewieck (1), Stephan Kleine, Patrick Kulinski.

Sonntag

Der Supercup läutet jährlich, als Spiel mit dem ersten Titel der Saison hochgejubelt, die Fußballbundesliga ein. Der Supercup beendet jährlich jedoch auch den RWE-Wintercup, dem größten Hallenturnier in NRW. Da sich unsere erste Mannschaft in zwei Vorturnieren ganz gut anstellte, durfte sie als eines der letzten 16 Teams um den Titel spielen. Das gelang ihr bereits 2010, damals als B-Ligist. Damals landete man auf Rang vier.

An diesem Sonntagmorgen ging es nach Hüsten, das neben einem Schützenfest und einer Kirmes auch eine schmucke Halle zu bieten hat. Der Weg in die Zwischenrunde ging über unsere Vorrundengegner Attendorn, Lohauserholz und Altenhof. Ein 2:2, ein 2:0 und ein 1:1 reichten, um als Zweiter in die K.o.-Phase einzuziehen.

Entscheidung im Neunmeterschießen

Dort trafen wir auf Gierskämpen. In der regulären Spielzeit stand es 1:1, so dass eine Entscheidung im Neunmeterschießen fallen musste. Dieses ging dann länger als die eigentliche Spielzeit und endete unglücklich 7:8. Aber der RWE-Wintercup dürfte sich nicht so nennen, wenn es nicht noch eine Chance auf ein Weiterbestehen gäbe. So mussten wir unser zweites K.o.-Spiel gegen Eyüpsor gewinnen – und taten dies auch ziemlich souverän 5:2.

Der dritte Gegner, die „Zweite“ der Sportfreunde Siegen, guckte sich unsere Schwäche aus. Nicht im Spiel, das 0:0 ausging, sondern erneut im Neunmeterschießen. Dort gewannen die Siegener 3:2, was für die Holzpfosten die zweite Niederlage und somit das Aus bedeutete, aber auch der 05. Platz. Und das bei über 180 Teams.

Von dem Preisgeld, sofern man dem Live-Ticker glauben darf, hat sich Pille dann die erste Mannschaft schöngesoffen. Und dafür wird bekanntlich viel Geld benötigt…

RWE-Wintercup-Holzpfosten: Daniel Otto, Fabian Raulf, Nils Klems, Daniel Hornbruch, Florian Riesewieck, Stephan Kleine, Jan-Phillip Junglaß, Oliver Manz, Phillip Oldenburg.

Bei Neunmetern eine sichere Bank: Daniel Hornbruch:

Fotos: Leon Weiß