Pippo arktiscool, Weber eisfachkühl und Seidel einfach eiskalt

SCHWERTE. Zwölf Holzpfosten-Tore, sieben (!) Platzverweise, zwei Siege und eine knappe Niederlage – das war der Holzpfosten-Sonntag am 5. Oktober. Hier gibt’s alle Fußball-Spielberichte (nackt). 

HP I – DJK Bösperde 5:4 (4:2)

DIE ERSTE: Baumkötter, Benner (46. Weiß), C. Martella, Kleine, Raulf, Tillmann, Schniewind, D. Martella (72. Kusch), Kunsmann, Troiano, Oldenburg (82. Wolf).

DIE TORE: 0:1 (3.), 1:1 Raulf (13.), 2:1 Kleine (19.), 3:1 Oldenburg (22.), 4:1 Oldenburg (45.), 4:2 (45.+1), 5:2 Benner (55.), 5:3 (66.), 5:4 (90.+1).

BEMERKENSWERT: Leon Weiß steckt mitten in seiner Premierensaison bei den Senioren. Am Sonntag kam er arbeitsbedingt erst zur Halbzeit, wurde dann für den erfolgreichen, aber verletzten Benner in der 56. Minute eingewechselt. 35 Minuten und zwei Gegentore später wurde er vom Platz geschickt. Wegen einer Notbremse. Der „gefoulte“ Spieler selbst beteuerte, sich einfach nur fallen gelassen zu haben. Der Schiedsrichter, dem Weiß die Sehkraft von Stevie Wonder bescheinigt, wollte davon nichts wissen. Zweites Spiel, erster Platzverweis. Die Mannschaftskasse freut’s.

DAS SPIEL IN 90 SEKUNDEN: Endlich mal wieder ein Sieg! Und das in einem Spiel, das turbulenter war als jeder Flug durch eine Gewitterfront über Nigeria. Bösperde geht drei Minuten nach dem lauten Anpfiff sehenswert in Führung. Zwischen Minute 13 und 22 drehen Raulf, Kleine (per großem direkten Freistoß) und Arie van Oldenburg (neue Kürzerhaarfrisur) das Ganze mal eben. Arie köpft nach Benner-Flanke in der 45. Minute sogar das 4:1. Bösperde legt 56 Sekunden später nach. Halbzeit. Ein Spiel, das so spannend war, dass Oktoberfest-Freunde Kreutzer und Ahrens vergessen haben, ihr Bier zu trinken. Denn: Der verletzte und auswechselbereite Benner haut mit seinem letzten Ballkontakt das 5:3 ins strapazierte Tornetz. Danach spielt eigentlich nur noch Bösperde, macht wieder so ein doofes Tor. Wolf beißt sich nicht durch und verpasst mit einem Rotkäpchenkopfball die Entscheidung. Macht nichts. Denn nicht mal ein 4:5 in der 90. Minute kann Pinner’s Eleven (gut, da waren es nur noch Pinner’s Ten) aufhalten. 5:4. Ohne Elfmeterschießen!

FLEISSKARTEN: An alle Phrasenfreunde: Der Star war das Team. Und das wurde endlich mal belohnt. An alle Phrasenfeinde: Pippo ist schon ein arktiscooler Typ. Wochen mit Knie-Aua. Rückkehr. Zwei Tore.

SO FÜHLT SICH DER TRAINER: Der Pinner war einfach nur erleichterter als Tine Witler nach einem erfolgreichen Stuhlgang – und ließ Taten sprechen. Er spendierte einen Kasten Bier. Weil er wusste, dass seine Mannschaft gewinnt. Und er am Vortag Geburtstag hatte. Glückwunsch nachträglich!


Iserlohner TS II – HP II 2:4 (1:1)

DIE AMATEURE: Schmermbeck, Gößling, Hüther, Buschhaus, Rosigkeit, L. Peter, Simon, Samtmann, Neumann, Schmidt, Herbst, Fleischer, Gerling.

DIE TORE: 1:0 (37., Foulelfmeter), 1:1 Schmidt (41.), 1:2 Rosigkeit (52., Handelfmeter), 1:3 Schmidt (71.), 2:3 (84.), 2:4 Weber (90., Foulelfmeter).

BEMERKENSWERT: Vier Platzverweise: zwei Rote für Iserlohn, 2 Gelb-Rote für die Amateure – alle raus! Drei Elfer – alle drin!

DAS SPIEL IN 90 SEKUNDEN: Wer gewinnt, bleibt oben dran – das war vorher schon klar, und so entwickelte sich die erwartet rassige Partie! Iserlohn ging per Elfer in Führung, Nico Schmidt glich sehenswert noch vor dem Pausenpfiff aus. Die Amateure gingen mental stark in den zweiten Durchgang: Christian Rosigkeit per Handelfmeter zum 1:2, danach Glatt-Rot für Iserlohn nach Tätlichkeit an Neumann! Schmidt erhöhte auf 1:3, ehe die Schwerter Simon und Neumann per Ampelkarte vom Feld mussten, Iserlohn verkürzte und in der Folge auf den Ausgleich drängte! Beim letzten Konter aber wurde Tim Samtmann umgesäbelt, es gab wieder Elfer und Rot! Der eisfachkühle Johannes Weber (Foto) stellte den Endstand her.

FLEISSKARTEN: Alle Amateure gingen übers Limit und gewannen verdient!

SO FÜHLT SICH DER TRAINER: „Ich empfinde gerade nur Stolz und echte Liebe! Zwei starke Fighter trafen sich heute, und uns gelang diesmal der verdiente Knockout!“ (Philip Laufer)


HP III vs. SG Eintracht Ergste II 3:5 (2:0)

DIE PFOSTEN: Bodenstein – Mazur, Greis, Ferdinand, Eichler – Metkemeier (60. Wachtel), Behrenberg, R. Martella, Rückels, Seidel – Bläsing (52. Berlec).

DIE TORE: 1:0, 2:0 Seidel (4., 41.), 2:1 (55.), 2:2 (60.), 3:2 Seidel (69.), 3:3 (70.), 3:4 (80.), 3:5 (89.).

BEMERKENSWERT: Gelb-Rot gegen Ergste (1. Halbzeit) und Schwertes Seidel (2. Halbzeit.) Ansonsten trinkt HP-Keeper Bodenstein 15 Minuten vor dem Spiel noch Kaffee, raucht sich ein Kippchen, hält während seines zweiminütigen Aufwärmmarathons keinen Ball und pariert im Spiel aus dem Nichts: alles.

DAS SPIEL IN 90 SEKUNDEN: Wieder kein Torwart, nur 13 Mann und dann kommt der Tabellenführer und verpasst der Dritten eine richtig derbe Klatsche – zweistellig muss das! Denkste! Die Ergster mögen gedacht haben, dass sie mal eben so die drei Punkte mitnehmen. Sehr wahrscheinlich haben sie das sogar, als sie die Notlösung im Tor, „Bone“ Bodenstein, in seinem feinen Trainingsanzug beim Versuch des Warmmachens gesehen haben. Aber dann war Anpfiff und nach 45 Minuten hatten die Ergster die Münder offen. HP lag mit 2:0 vorne. Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Ergste netzen würde. Aber HP brach nicht ein. Im Gegenteil: Als die Eintracht sich wähnte, das Spiel zu drehen, setzte Rückels einen Konter und bediente den mitgelaufenen Seidel (Foto), der eiskalt sein drittes Tor machte. 3:2! Die Sensation war wieder drin! Dummerweise holte sich der Seidelmann kurz darauf seine zweite Gelbe Karte wegen eines Fouls ab. Da auch Ergste in der ersten Halbzeit einen Spieler mit Gelb-Rot verloren hatte, ging es mit 20 Mann in die letzten Minuten. Die beiden Tore zum 3:4 und 3:5 waren letztlich konsequent. Trotzdem bitter, dass die 13 Holzpfosten am Ende nicht zumindest mit einem Punkt für ihren Fight belohnt wurden.

FLEISSKARTEN: Christian Seidel (schießt unsere Tore; kann bestimmt auch schwarze Löcher zulaufen), Markus Mazur (als Libero eine Bank), Oliver Bläsing (weiß jetzt, wie scheiße Pfosten klingt).

SO FÜHLT SICH DER TRAINER: „Jungs, am Ende hat’s nicht gereicht, aber heute wart ihr für mich Krieger!“ (Alexander Wachtel, erregt).