Ein Spiegelbild und ein schiefes Bild

SCHWERTE. Mitte Juni. Die Gedanken der hiesigen Amateurwelt hängen bereits mehr an der kommenden als an der noch laufenden Saison. Dennoch gab es für unsere Amateure und Amateure II noch den letzten Spieltag in der Kreisliga C. Während sich Laufers Team mit einem Remis verabschiedete, fing sich die Mannschaft von Alexander Wachtel in ihrer Premierensaison nochmal eine empfindliche Klatsche. Die Erste hatte spielfrei und hat die A-Liga auf dem zehnten Platz beendet.

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Holzpfosten II – SC Oestrich II 2:2 (2:0)
So spielten die Holzpfosten: Höcker, Lohmann (85. Weretecki), Müller, Gerling, Hedtheuer, Mende, Buschhaus, Weretecki (58. Walloscheck), Weber, Vögler (72. Simut), Samtmann (35. Herbst, 72. Samtmann, 88. Herbst).
Tore: 1:0 Vögler (13.), 2:0 Vögler (23.), 2:1 (56.), 2:2 (67.).
Fleißkärtchen: Simut und Walloscheck. Beide erklärten sich kurzfristig bereit auszuhelfen, um den durch kurzfristige Absagen dezimierten Kader zu vervollständigen.
Das Spiel in 90 Sekunden: Zum der letzten Spiel der Saison empfingen die Amateure die Zweitvertretung des SC Oestrich auf dem heimischen Platz. Von Beginn an entwickelte sich eine muntere Partie. Nach schöner Vorarbeit von Weretecki verwandelte Vögler aus kurzer Distanz zum 1:0. In der Folge kam auch Oestrich zu guten Einschussmöglichkeiten, doch der gut aufgelegte Höcker vereitelte sie alle. Mit der zweiten gelungenen Offensivaktion erhöhten die Amateure auf 2:0. Samtmann legte mustergültig mit der Hacke auf Vögler und dieser schlenzte den Ball mit viel Gefühl ins Eck. Der weitere Verlauf der ersten Hälfte gestalte sich ausgeglichen mit einem kleinen Chancen-Plus für Oestrich. Da der SC dieses aber nicht in Zählbares umwandeln konnte, ging es mit einem 2:0 für die Amateure in die Pause. Die zweite Hälfte begann der SC Oestrich sehr engagiert und erspielte sich Chance um Chance und machte dann folgerichtig den Anschlusstreffer. Daraufhin wirkten die Amateute geschockt und verloren die bis dahin gute defensive Ordnung. Folgerichtig erzielte Oestrich den Ausgleich. Als es dann so aussah, dass Oestrich das Spiel drehen würde, schwächten sich die Iserlohner selbst. Durch zwei gelbrote Karten dezimierten sie sich. Die Amateure versäumten es aber aus der doppelten Überzahl Kapital zu schlagen. Sie konnten sich nur eine gute Chance herausspielen: Weretecki haute Ball aber über das Tor. In der vierten Minute der Nachspielzeit stand Walloscheck dann alleine vor dem Torwart, doch der Schiedsrichter erkannte fälschlicher Weise auf Abseits. Somit endete das Spiel mit einem Unentschieden, welches – wenn man das ganze Spiel betrachtet – leistungsgerecht war. In den letzten Minuten aber war für die Amateure sicherlich mehr drin.
So fühlt sich der Trainer: „Das Spiel spiegelt irgendwie unsere ganze Saison wider. Gut gespielt, aber in den entscheidenden Situationen nicht entschlossen und clever genug“, klagte Sebastian Preuß aus dem Trainergespann.


PSV Eisenwald – Holzpfosten III 11:2 (4:1)
Aufstellung: Bodenstein – Volke, R. Martella (46. Özcan), Bläsing, Kuhlmann, J. Frontzek, L. Frontzek, Greis, Kamenschikow (72. R. Martella), Wachtel (33. Behrenberg), F. Weber.
Tore: 0:1 J. Frontzek (6.), Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, 9:2 J. Frontzek (75.), Polizei, Polizei.
Fleißkärtchen: Gehen an den Schiedsrichter, der – man bedenke, er war allein – ein sehr gutes Auge fürs Abseits hatte – auf beiden Seiten. Rettete das Team vor einer noch höheren Niederlage.
Bemerkenswert: Vierte zweistellige Niederlage in Folge. Die Dritte beendet die Saison als 13. und Letzter. Zwei Siege, 22 Niederlagen. 25:147 Tore. Die Bilanz hätte schlecht sein können – was fürs erste Jahr okay wäre. Aber weil in den letzten Spielen der Biss gefehlt hat, ist die Bilanz nun sehr schlecht. Sieht halt kacke aus in der Tabelle.
Das Spiel in 90 Sekunden: Der Gegner pichelte sich schon vorm Spiel sein Pilsettchen, hatte auch genügend Mann im Kader und loste seine erste Elf einfach mal aus. Die Dritte hatte nur Özcan auf der Bank. Sogar Coach Wachtel musste als Libero ran, bis Nachzügler Behrenberg eintraf. Umso überraschender die Führung für die Pfosten durch J. Frontzek, der den Ball nach einem Konter gekonnt ins Netz hoppeln ließ. Mit einem später verwandelten Elfmeter schnürte er sogleich ein Doppelpack. Über die Treffer des Gegners brauchen wir nicht reden. Das Spiel kannste 2:3 oder 2:4 verlieren – oder eben den PSV-Spielern eine Kiste nach der anderen durch eigenes Unvermögen selbst auflegen. Dann kriegste eben 2:11 aufn Sack. Oder 1:10. Oder 0:12. Oder 0:10. Man könnte das, was die Dritte nicht auf die Kette bekommt aber auch in einen Satz fassen: Wenn du es nicht schaffst, den Ball aus fünf Metern am Torwart vorbei ins Netz zu bringen, dann darfst du dich nicht wundern, wenn die Pille nicht dein Freund sein will und zur Strafe mit voller Wucht in deinem Gemächt einschlägt. Kevin, das wird schon wieder!
So spielte der Trainer: Ging nach einer halben Stunde schwer atmend vom Platz. Überzeugte bis dahin mit der einen oder anderen Bogenlampe aus der Abwehr und einem sexy Einwurf inklusive Bauch.