Spielberichte I Zwei Finals, bitte!

ISERLOHN/AACHEN. Man könnte meinen, Ende Mai plätschere die Saison nur noch so dahin. Keine Spannung, nur noch ein bisschen Spaß. Nicht bei unseren Holzpföstinnen und Amateuren: Sie haben sich selbst durch ihre Ergebnisse am Wochenende zwei echte Finals beschert. Die dritte Mannschaft hingegen dürfte nach der zweiten hohen Klatsche nacheinander froh sein, dass bald Holzpfosten-Abschlussgrillen ist. Die Spielberichte.

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FUTSAL
WFLV-Pokal-Halbfinale
Holzpföstinnen – Alemannia Aachen 6:3 (4:0)
So siegten die Holzpföstinnen: Juliane Bauch – Vivienne Ebbert, Hannah Schumacher, Svenja Scherner, Lisa Schrader, Saskia Finzel, Christine Vollenberg, Anna Juchems, Julia Gödecke, Annika Paszehr, Alina Schütze, Nina Baumgarten, Julia Grothey, Sinja Schulte.
Tore: Vollenberg (2), Gödecke, Schrader, Scherner, Finzel.
Bemerkenswert: Starteten die Holzpföstinnen noch mit ausbaufähigen Ergebnissen in die Saison, legen sie jetzt eine richtige Serie hin. Der Erfolg in Aachen war wettbewerbsübergreifend der sechste Sieg in Folge.
Das Spiel in 90 Sekunden: Normalerweise brauchen die Holzpföstinnen mindestens zehn Minuten, um so richtig ins Spiel zu kommen. Im zweiten Duell gegen Aachen hintereinander war das anders. HP übernahm von Beginn an das Kommando und lag nach zwei schnellen Treffern von Jule Gödecke und Lisa Schrader schon nach fünf Minuten mit 2:0 vorne. Die Alemannia – diesmal mit einem deutlich größeren Kader als noch beim Viertelfinale in Schwerte – hatte in der Offensive so ihre Schwierigkeiten, Schwerte verteidigte sehr sicher. Das Tor des Tages von Christine Vollenberg, die die Kugel nach langem Abwurf von Keeperin Juli Bauch und guter Ablage von Gödecke volley ins linke obere Eck zimmerte, gab den Holzpföstinnen noch mehr Selbstvertrauen. In der Defensive agierte das Team abgeklärt, die Aktionen nach vorne wurden mit viel Tempo vorgebracht. Noch vor der Pause erhöhte Saskia Finzel auf 4:0. In der zweiten Halbzeit konnte HP die gute Leistung nicht ganz aufrecht erhalten. Aachen kam jetzt zu mehr Chancen und Schwerte vergab eigene gute Gelegenheiten, das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Trotz der Gegentreffer geriet der Sieg und damit der Einzug ins Finale nie ernsthaft in Gefahr – dafür sorgten auch der zweite Treffer von Vollenberg und das Tor von Debütantin Svenja Scherner.
Fleißkärtchen: Gehen an einem stressigen Samstag an die komplette Mannschaft, die die vielen Kilometer an die holländische Grenze auf sich nahm, ein starkes Spiel ablieferte – und pünktlich zum DFB-Pokalfinale wieder daheim vor dem Fernseher saß.
Das sagt die Trainerin Lisa Schrader: „Das, was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war richtig, richtig gut. Jetzt haben wir im Finale ein Heimspiel und sind natürlich heiß auf den Pokal!“

 


 

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FUSSBALL

57 Sinopspor Iserlohn – Holzpfosten Amateure 2:7 (1:3)
So siegten die Amateure: Höcker, Ferdinand, Müller, Buschhaus, Rosigkeit (73. Hedtheuer), Mende, Neumann (62. Fleischer), Lange, Tenspolde, Seidel, Samtmann (38. L. Peter).
Tore: 0:1 Seidel (3.), 0:2 Seidel (9.), 0:3 Samtmann (14.), 1:3 (40.), 1:4 Seidel (53.), 1:5 Lange (68.), 2:5 (75.), 2:6 Seidel (82.), 2:7 Tenspolde (83.).
Bemerkenswert: Die vorangegangenen 90 Minuten! #einteam Am heutigen Tag nahe der Perfektion!
Das Spiel in 90 Sekunden: Es ging für beide Teams um alles. Dritter gegen Vierter. Sieger big in Business. Verlierer weiterhin Kreisliga C. Anspannung, Nervosität, Bammel? Auf Seiten der Holzpfosten keine Spur. Und vorallem auch gar keine Zeit! Zweimal Christian Seidel und einmal Lord Samtmann stellten binnen 14 Minuten auf 3:0. Gnadenlos effektiv. Und so schön anzusehen! Sinopspor wirkte komplett von der Rolle. Die Heimelf, die unbedingt einen Sieg brauchte, völlig überrumpelt. Aber Sinop schüttelte sich und die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gehörte den Kickern vom Seilersee. In der 40. dann per direktem Freistoß der Anschlusstreffer. Sinopspor wollte nochmal, doch fehlten bei schwülwarmen Temperaturen die letzten Körner. Die hatten erneut die Amateure. Unbeirrt ließen sie Ball und Gegner laufen, spulten selbst Kilometer um Kilometer ab und schmissen sich mit aller Körperlichkeit in jeden Zweikampf. Das Amateur-Spiel heute am Rande der Perfektion. Erneut der bockstarke Seidel und Alex Lange erhöhten auf 5:1, ehe Sinopspor ein zweites Mal erfolgreich war. Den Schlusspunkt setzten  – na klar – Seidel und Tenspolde mit zwei Treffern binnen 60 Sekunden zum 7:2-Endstand. Die Amateure sichern sich mit diesem so wichtigen Sieg Rang drei und treffen am kommenden Sonntag in einem waschechten Endspiel auf Tabellenführer SSV Kalthof III. Kalthof reist mit drei Punkten mehr im Gepäck an den EWG-Sportpark.
Fleißkarten: Jeder Amateur erhält eine! Was für eine Leistung. Das Sternchen auf der Sahne auf der Kirsche geht an Seidel! Wahnsinn, dieser Typ! Laufer forderte Eier, Seidel packte sie aus!
Das sagt Coach Laufer: „Diese 90 Minuten kann ich noch gar nicht in Worte fassen. Die Jungs sind so unfassbar beeindruckend. Auf den Punkt ist das heute von A-Z einfach nur perfekt gewesen. Wir wissen noch nicht ob das heute der finale Schritt war, aber wenn nicht, werden wir ihn noch gehen! Einhundertprozentig! Gute Besserung an Lord Samtmann, der in der 38. Minute leider vorzeitig den Platz verlassen musste! Push dich, Lord!“

SSV Kalthof III – SSV Holzpfosten III 9:0 (5:0)
So spielte die Dritte: Gottstein – Greis, Bodenstein, Voegler, Wagener, Ziser, J. Peter, Rendelsmann, A. Wachtel, Zimmermann.
Tore: 1 bis 8 zwischen der 11. und 84. Dazwischen schenkt Bodenstein dem Gegner noch eins, weil wir nette Gäste sind.
Bemerkenswert: Wie harmonisch ein 0:9 ablaufen kann, wenn dein Torwart unter DFB-Pokal-Einfluss kurz vor Anpfiff aus Berlin zum Team stößt, die Abwehr entspannt dirigiert und sich die Jungs, die spielen konnten/wollten leidenschaftlich dem Tabellenführer entgegenstemmen. Mehr war in punkto Schadensbegrenzung mit zehn Mann zu Spielbeginn und acht Mann bei Abpfiff leider nicht drin.
Das Spiel in 90 Sekunden: Von Beginn an konzentrierte sich das Wachtel-Team auf die Defensive. Kalthof spielte sich geduldig um den Strafraum und wartete auf Lücken. Wenn sich die ergaben, waren Wagener, Voegler und Bodenstein aber meist auf der Hut. Kam doch mal ein Abschluss durch, war Gottstein zur Stelle. Die meisten Treffer fielen über Standards, als die Pfosten bei der Zuordnung pennten. Spielerisch zu Toren kamen die Kalthofer, wenn sich die Schwerter mal nach vorne trauten. Dann brauchte es aber auch nur drei, vier Pässe und der Ball war drin. Dumm, dass Greis zur Pause mit Disko-Verletzung vom Vorabend draußen bleiben musste – da waren es noch neun. Der am Knie anfällige Bodenstein biss auf die Zähne und spielte durch. Extrem schade auch, dass der Schiedsrichter in der zweiten Hälfte erst Rendelsmann nach Ziser-Pass zurückpfiff (definitiv kein Abseits) und später auch Ziser nicht durchlaufen durfte, weil der Mann an der Pfeife den im Abseits stehenden Rendelsanns als aktiv wertete. Es wären zwei Gelegenheiten für den/die Ehrentreffer gewesen.
Fleißkärtchen: Gehen an Marc Boge, der verletzter Spieler (Fuß-OP), Teamassistent (Wachtel: „Boge, bring mal Pferdesalbe mit ausse Kabine“), Edel-Fan („Uh, ich muss noch eine Runde um Platz laufen, sonst kotz ich wieder“) und Geschichtenerzähler (die Dritte weiß, was Bumm Kunsmann getan hat) in Personalunion war.
Das sagte der Trainer vor dem Spiel, in der Pause, nach dem Spiel: „Kommt denn jetzt wer noch mit zum Chinesen?“