Spielberichte I Ein 0:0 als 05. Saisonsieg

SCHWERTE/HEMER/LETMATHE. Zwei Punkte in vier Spielen – ist genauso mager, wie es klingt. Aber: Zumindest die Amateure konnten ihr 0:0 feiern wie einen Sieg. Der Rest musste hingegen Enttäuschungen hinnehmen. Die Spielberichte.

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FUTSAL

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Holzpfosten – Black Panthers Bielefeld 5:8 (2:3)
So spielten die Holzpfosten: Graudejus – Kleine, Klems, Nebgen, Pahl, Oldenburg, Jurado Garcia, Kulinski, Kliegel, Ibeme, Baumdick.
Bemerkenswert: Die erste Saisonniederlage, die trotzdem (zumindest tabellarisch) ohne Konsequenzen blieb. Weil auch die direkten Konkurrenten (falls es die in der laufenden Futsalliga West noch gibt) sieglos blieben, stehen wir trotz der Niederlage weiter auf Platz eins.
Das Spiel in 40 Sekunden: Die erste Halbzeit wurde zunächst zur Kopie jener ersten Halbzeit aus dem Paderborn-Spiel zwei Wochen zuvor. Die Holzpfosten begannen stark und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, den sechsten Sieg einfahren zu wollen. Dann aber wieder der Knick: Durch zu lasches Verteidigen schob ein Bielefelder das erste Mal ein. Das Gegentor führte erneut zum Negativflow. Schnell kassierten die Holzpfosten das zweite und dritte Tor – die meist mit langen Bällen agierenden Bielefelder waren enorm effektiv. Vorne tat der Tabellenführer sein übriges: Unzählige Chancen und jene, die der Futsalkenner als Hochkaräter betitelt, gingen einfach nicht rein. Da brauchte es schon zwei astreine Schüsse des Klemers, die zumindest den Anschluss und das 2:3 zur Halbzeit brachten. Danach ging es jedoch schlecht weiter: Bielefeld konterte die viel zu fehlerhaften und teils unkonzentrierten Pfosten aus und zogen auf 2:5 weg. Das 05. Gegentor zeigte offenbar Signalwirkung, denn nun – Mitte der zweiten Halbzeit – rissen die Holzpfosten das Spiel an sich. Einzig sie vergaben abermals richtig viele Torchancen. Trotzdem kämpften sie sich heran. Pahl, Ibeme und Kleine trafen. 5:5. Der Ausgleich. Eigentlich ein typischen Holzpfosten-Spiel, das sicher noch gedreht werden würde. Allerdings hatten die Gastgeber im hitzigen und intensiven Spiel schon fünf Fouls begangen. Das sechste gepfiffene, eineinhalb Minuten vor Schluss, war zwar leider offensichtlich keins. Allerdings hätte man es auch nie zu den vorher angehäuften Fouls kommen lassen müssen. Den Zehnmeter verwandelte Bielefelds stärkster Spieler eiskalt. Das Flying Goalie misslang komplett, Bielefeld erhöhte noch auf 8:5 und feierte anschließend. Mund abputzen, weiter geht’s.
Fleißkarten: Adjany Ibeme. Der Mann mit den längsten Beinen der Welt erzielte nicht nur ein wichtiges Tor, er fügte sich auch zweikampfstark und konzentriert in die Partie und stand damit sinnbildlich für die Wende, die am Ende leider keine war.
Das sagt der Trainer: „Wir sind noch Tabellenführer. Da wollen wir sein und bleiben. Gegen Düsseldorf können wir zeigen, dass wir da zurecht oben stehen.“


FUSSBALL

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FC Hemer Erciyes – Holzpfosten I 1:1 (1:1)
So spielten die Pfosten: Sonneborn (46. Gottstein), Götze, Gonschewski (46. Lermi), Kreutzer, Kleine, Schmidt, Ziser, Bolst, Troiano, Kunsmann, Capraro (87. Ahrens).
Tore: 0:1 Capraro (31.), 1:1 (44.).
Bemerkenswert: Auch im neunten Spiel bleiben die Holzpfosten sieglos. Mit dem 1:1 holen sie das vierte Remis. Anders als in den drei Unentschieden davor hätten sie sich diesmal allerdings keinen Sieg verdient gehabt – sondern hatten in der ersten Halbzeit viel Glück.
Das Spiel in 90 Sekunden: Von Anfang an bekam die Erste die teilweise starken individuellen Hemeraner kaum in den Griff. Fast jeder Zweikampf, fast jeder zweite Ball landete bei den Gastgebern. Die hatten damit oft viel zu viel Platz und nutzten diesen auch – zumindest bis zum Abschluss. In der zweiten Minute setzten sie den Ball an den Pfosten, auch anschließend gab es immer wieder gute Chancen. Dreimal reagierte Keeper Sonneborn in der ersten Halbzeit hervorragend, nur einmal war er chancenlos. Das war eine Minute vor der Halbzeit – bis in ebenjene hielt Sonneborn durch, obwohl er zehn Minuten zuvor auf den Kopf gefallen war und sich eine Gehirnerschütterung zuzog. Das Gegentor war jedoch glücklicherweise „nur“ der Ausgleich. Denn in der 31. Minute schloss Capraro den sehenswerten Angriff mit Kunsmann-Flanke und Kleine-Vorlage gekonnt ab. Kleine traf zudem wenig später noch den Pfosten. Nach der Pause stabilisierten sich die Pfosten. Wirkliche Alleingänge wurden den Hemeranern nun nicht mehr gewährt, auch wenn Erciyes weiterhin dominierte. Offensiv versuchten die Holzpfosten, vereinzelt zu kontern. Schmidts Distanzschuss knallte an die Latte – der einzige Höhepunkt der zweiten Halbzeit.
Fleißkarten: Darf sich Dickschädel Sonneborn abholen, der an seine starke Leistung aus der Vorwoche anknüpfte und seinem Team den vierten Punkt rettete.
Das beklagt der Trainer: „Drei Minuten habe ich gespielt. Nicht geschwitzt, aber dafür sooo einen fetten Pferdekuss bekommen“ – Joel Ahrens, arm dran.

ASSV Letmathe II – Holzpfosten II 0:0
So spielten die Amateure: Höcker, Mende, Lohmann (76. Samtmann), Hüther, Ferdinand, Hedtheuer, Neumann (85. Lohmann), Lange (76. Walloschek), Tenspolde (48. Kollhoff), Seidel (85. Lange), Samtmann (65. Prager).
Bemerkenswert: Mit zum Teil drakonischen Verletzungspech und einem komplett neuen System holen so unfassbar wackere Amateure einen verdienten Punkt beim Tabellenführer! Bockstark!
Das Spiel in 90 Minuten: Vor dem Spiel gab es eher Negativmeldungen. Neben Müller verletzte sich auch Kapitän Buschhaus vermutlich schwer und stand neben einigen anderen Defensivakteuren nicht zur Verfügung. Die Coaches grübelten und fanden schließlich eine Lösung. Die Akteure, die man hatte, packte man kurzum in ein System, welches ihre individuellen Stärken ans Tageslicht bringen sollte. Soviel zur Theorie, in der Praxis nahm dann ein eindrucksvolles Spiel seinen Lauf. Der ASSV sicherlich ein würdiger Tabellenführer. Sehr geordneter Spielaufbau und in den entscheidenden Momenten blitzschnell in die Schnittstelle. Aber das neue System mit Mende als Staubsauger für Lohmann und Hüther griff perfekt. Die Offensive um Lange, Tenspolde und Seidel verstärkte im defensiven Bereich das Zentrum und erarbeitete sich und Lord Samtmann sogar eigene Chancen. Das 0:0 zur Halbzeit ein voller Erfolg. Direkt nach Wiederanpfiff dann ein rüdes Foul an Tenspolde. Dieser droht nun ebenfalls länger auszufallen. Kevin Kollhoff ersetzte den Aktivposten etwas defensiver, aber mit der gleichen positiven Einstellung. Bemerkenswert, wie auch Walloschek und Prager sofort ihren Platz fanden und sich nahtlos eingliederten. Am Ende nutzten die Amateure die sich ergebenden Konter nicht und der Tabellenführer schaffte es nicht ein Mittel gegen die am heutigen Tage perfekt eingestellten Holzpfosten zu finden. Ein sehr ansehnliches 0:0, welches die Spielanteile perfekt wiedergibt! Ein unglaublich starker Defensivverbund und eine so geniale Offensive erkämpfen zusammen diesen hochverdienten Punkt!
Fleißkarten: An sich ein bemerkenswerter Erfolg, der auf viele Schultern verteilt gehört! Vor allem aber Alex Lange und Christian Seidel erledigten die neue defensivere Aufgabe bravourös, ohne auch nur einen Hauch ihrer offensiven Qualitäten einzubüßen!
Das sagt Coach Laufer: „Ein unglaubliches Lob an mein Team! Wir haben es heute ganz, ganz schwer gehabt und beeindruckend reagiert! Dann haben Sebastian und ich noch kurzerhand das ganze System umgestellt und die Jungs haben uns vertraut und es perfekt umgesetzt. Das Ganze kann nur klappen, wenn vor allem Christian und Alex so unfassbar malochen wie heute und wenn wir so couragiert als Team auftreten. Gute Besserung an Sebastian Tenspolde, ein längerer Ausfall würde uns sehr schmerzen!“

ASSV Letmathe III – Holzpfosten III 4:0 (1:0)
So spielten die Holzpfosten: Voigt, Wachtel, Goldschmidt, Herbst, Welling, Michel (40. Behrenberg), Kleine, Gottstein (65. Bläsing), Weber, Boge, Heinke (75. Gottstein).
Bemerkenswert: Durch Verletzungen, Erkrankungen und Sperren fehlten einige der wichtigsten Stammkräfte.
Das Spiel in 90 Minuten: Personell geschwächt, aber voll motiviert ging Wachtels Eleven am Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrühe in die Partie gegen die Drittvertretung des ASSV Letmathe. Auch diesmal hatte man sich wieder viel vorgenommen und fand, wie schon in den letzten Spielen, gut in die Partie. In der Defensive stand man hervorragend und nach vorne versuchte man Akzente zu setzten. Die Pfosten rieben sich auf und machten viel für das Spiel, erzeugten aber kaum Gefahr für das gegnerische Tor. Boge und Kleine noch mit den besten Möglichkeiten. Anders der ASSV. Wenn der Platzherr mal vor dem HP-Kasten auftauchte, wurde es immer brandgefährlich. Nach einer Ecke rettete Schlussmann Voigt zweimal bärenstark, musste sich aber dann doch geschlagen geben, als der Angreifer aus 1,34 Meter einköpfte. Trotz starker Leistung mussten die Mannen um Kapitän Jan Herbst wieder einen Rückstand hinnehmen. In der Halbzeitpause machte man sich klar, dass man auch heute wieder einen Gegner auf Augenhöhe hatte und wollte den Druck in der Offensive erhöhen. Jedoch klingelte es kurz nach Wiederbeginn erneut im HP-Gehäuse. Ein langer Ball in die HP Hälfte hebelte die gesamte Defensive aus. Verteidiger Johannes Wachtel schaffte es noch ins Laufduell, in dem er eigentlich die Nase vorn hatte. Doch eine falsche Bewegung von ihm und eine richtige vom Letmathe Angreifer und der Angriff wurde wieder gefährlich. Keeper Voigt eilte hinaus, der Ball wurde quer gelegt und musste nur noch durch die Beine von Kapitän Herbst eingeschoben werden. 2:0 für Letmathe. Nun stellte Coach Wachtel um und machte hinten offen, um im Angriff mehr Druck zu erzeugen. Man vermochte es jedoch nicht den gegeben Platz in etwas Zählbares umzumünzen. Hier scheiterte Wachtels Eleven an sich selber. Schlechte Pässe, Timing, Laufwege und Stellungsspiel machten die brutalen Defizite in der Offensive deutlich. So fing man sich bis zum Schluss noch Gegentor drei und vier, anstatt vorne Treffer eins, zwei und drei zu machen. So ging HP III auch diesen Sonntag wieder als Verlierer vom Platz, obwohl mehr hätte drin sein müssen.
Fleißkärtchen: Geht dieses Mal an Schlussmann Michael Voigt. Der Kuhlmann-Nachfolger ist seit Wochen in bestechender Form und rettete das eine oder andere Mal mit sensationellen Reflexen und Paraden.
Das sagt der Coach: „Wir müssen uns in der Liga eigentlich vor niemanden verstecken, aber wenn wir vorne keine Tore schießen, wird es schwer Punkte zu sammeln. Heute wurde deutlich, wo wir in der kommenden Woche den Hebel ansetzen müssen.“

Die SG Wandhofen/Holzpfosten verlor ihr Spiel deutlich 0:8 bei der DJK VfK Iserlohn.