Spielberichte I Wachtels Grinsen ist zurück

SCHWERTE/ISERLOHN/KAMEN. Vier Spiele, zwei Siege, zwei Niederlagen. Das futsalfreie Wochenende lief für uns nur zur Hälfte erfolgreich. Während zweite und dritte Fußballmannschaft Siege holten, haben die abstiegsgefährdeten Erste und Basketballer Niederlagen hinnehmen müssen – vor allem bei den Fußballern war es eine kuriose und bittere. Die Spielberichte.

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FUSSBALL

SpVgg Nachrodt – Holzpfosten I 5:4 (4:0)
So spielten die Holzpfosten: Maximilian Sonneborn, Tobias Kreutzer, Stefan Franzke (46. Okan Lermi), Daniel Martella, Carlo Schmitz, Domenico Troiano, Bastian Bolst, Daniel Hornbruch (78. Hendrik Ziser), Lennart Schniewind, Andreas Gruhn, Alexander Götze.
Tore: 1:0 (1.), 2:0 (29.) , 3:0 (31., HE), 4:0 (33.), 4:1 Schmitz (53.), 4:2 Hornbruch (57.), 4:3 Troiano (58.), 5:3 (75.), 5:4 Schmitz (80.).
Bemerkenswert: Wie unterschiedlich zwei Halbzeiten sein können.
Das Spiel in 90 Sekunden: Den ersten HP-Ballkontakt des Spiels hatte Keeper Sonneborn nach etwas mehr als 30 Sekunden, als er den Ball aus dem Tor hinter sich holen musste – eine kalte Dusche für die Pfosten. Nachdem sie sich einige Minuten davon erholen mussten, kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und wurden durch Nachrodter Ballverluste in der eigenen Hälfte immer wieder zum Ausgleich eingeladen. Erzielen konnte ihn aber kein Schwerter Akteur. Am nächsten kam Carlo Schmitz, der den Innenpfosten traf. Da HP in der Defensive zweikampfschwach blieb, kamen auch die Gastgeber zu ihren Chancen – und nutzten diese per Dreierschlag nach etwa einer halben Stunde zur vermeintlich sicheren 4:0-Halbzeitführung. Zunächst überlief der SpVgg-Stürmer die Abwehrkette, dann führte ein unglückliches Handspiel zu einem sicher verwandelten Elfmeter und schließlich konnte ein Nachrodter Flankenlauf nach Ballverlust in der eigenen Hälfte nicht unterbunden werden. Vieles deutete zur Pause auf ein Debakel hin. Doch der Mannschaft ist zumindest anzurechnen, dass sie sich nicht gegenseitig zerfleischte oder sich ihrem Schicksal ergab. Dass auch Holzpfosten schnelle drei Tore erzielen können, bewiesen sie noch vor Spielminute 60. Bastian Bolst fand beim ersten Treffer Carlo Schmitz im Strafraum, der ins lange Eck einschob. Beim zweiten Treffer legte Bolst vor dem Tor quer auf Daniel Hornbruch, der den Ball mit Wucht über die Linie drückte. Und schließlich fand Daniel Martella mit seinem Steilpass seinen italienischen Amico Domenico Troiano, der erst den Torhüter aussteigen ließ und dann aus spitzem Winkel ins verwaiste Tor einschob. Als dann ein Nachrodter mit der Ampelkarte vom Platz musste, schien etwas Zählbares für die Pfosten immer wahrscheinlich zu werden. Doch ein eigentlich schon gestoppter Konter der Nachrodter hatte einen 20-Meter-Schlenzer ins lange Eck und damit das 3:5 aus HP-Sicht zur Folge. Zehn Minuten vor dem Ende konnte Schmitz nach Martella-Querpass erneut verkürzen, doch der Ausgleich sollte trotz aller Bemühungen nicht mehr gelingen. Ein letzter Schuss von Bolst landete in den Armen des Nachrodt-Keepers. Mit leeren Händen standen hingegen die Holzpfosten da.
Fleißkärtchen: Mutter Malek hat sich eins für den Vollkornkuchen verdient. Der mundet! Gerne dem Sohnemann beim nächsten Mal mehr mitgeben für den gesamten Kader.
Das stellt Kapitän Götze konsterniert in der Halbzeitpause fest: „Die spielen schlecht, wir spielen schlecht – die führen 4:0.“ So kann’s laufen, wenn man eine schwache Defensive mit eigenem Chancenwucher paart.

SC Tornado Westig II – Holzpfosten Amateure 2:4 (0:2)
So siegten die Amateure: Höcker (46. Samson), Ferdinand, Müller (46. Simut, 80. Peter), Lohmann, Rosigkeit, Mende, Neumann, Lange, Buschhaus, L. Peter (70. Hedtheuer), Prager.
Tore: 0:1 Buschhaus (20.), 0:2 Lange (24.), 1:2 (50.), 2:2 (54.), 2:3 Prager (81.), 2:4 Lange (91.).
Bemerkenswert: Zwei verletzungsbedingte Absagen am Samstag, zwei verletzungsbedingte Wechsel zur Pause und noch ein paar angeschlagene Spieler, die auf die Zähne gebissen haben. Das Verletzungspech war schon spürbar vorhanden.
Das Spiel in 90 Sekunden: Nach dem kurzfristigen Ausfall des Heimspiels letzte Woche ging es diesmal nach Westig. Unbekanntes Terrain für die Amateure, weil sie in Westig bisher noch nicht gespielt hatten. So dauerte es auch ein paar Minuten, bis sie sich an das Geläuf gewöhnt hatten. Doch nach der Eingewöhnungszeit bekamen die Amateure das Spiel immer besser im Griff und kamen auch zu den ersten Chancen, die sie aber noch nicht nutzen konnten. Es dauerte bis zur 20. Minute, bis es zum ersten Mal im Kasten von Westig klingelte. Ein schöner Pass in die Spitze konnte Prager noch im letzten Moment an Buschhaus weiterleiten, der dann eiskalt zur Führung verwandelte. Nur vier Minuten später das 2:0 für die Amateure: Nach schöner Flanke von Buschhaus gelang Lange (im zweiten Versuch) der nächste Treffer. Danach verflachte das Spiel ein wenig. Die Amateure verwalteten das Ergebnis und ließen keine Chancen von Westig zu. Es ging mit einer 2:0-Führung für die Amateure in die Pause. Die Amateure schienen das Spiel im Griff zu haben, doch irgendwas muss im Pausentee gewesen sein. Die Amateure verschliefen die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte und schenkten Westig zwei einfache Tore zum Ausgleich (50., 56.). Erst dann wurde die Zweite wieder wach und es entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. In der 74. Minute schwächte sich Westig selbst. Eine zurecht gezeigte Gelb-Rote Karte sorgte für eine numerische Überzahl für die Amateure. Es dauerte dann noch sieben Minuten bis zur erneuten Führung. Einen langen Ball aus der Verteidigung verlängerte Neumann per Kopf in den Lauf von Prager. Er war alleine durch und ließ sich nicht zweimal bitten – 3:2. Danach warf Westig alles nach vorne, konnte sich aber keine klare Torchance herausspielen. Mit dem Schlusspfiff sorgte Lange mit einem Gewaltschuss nach Ecke von Peter für den Endstand. Die Amateure sicherten sich so verdient das 4:2 in Westig, haben es aber zu Beginn der zweiten Hälfte unnötig spannend gemacht.
Fleißkarten: Da könnte man einige nennen. Lange zwei Tore, Prager ein Tor plus eine Vorlage, Buschhaus ebenso. Aber am meisten verdient hat sich das Axel „Bauer“ Lohmann. Unermüdlich geackert in er Innenverteidigung, zahlreiche Zweikämpfe gewonnen und auch oft eingesteckt. Trotzdem auch die Kraft gefunden für den einen oder anderen Vorstoß. Eine ganze starke Leistung vom „Bauer“.
Das sagt Coach Preuß: „Trotz oder wegen der Umstände eine gute Leistung meiner Jungs. Wir haben uns zu Beginn der zweiten Hälfte das Leben unnötig selber schwer gemacht, aber noch rechtzeitig die Kurve bekommen.“

ITS III – Holzpfosten 3 1:5 (1:3)
So siegten die Holzpfosten: Voigt, Wagener, Goldschmidt, Boge, Welling (Michel), Rendelsmann (Seidel), Weber, Martella (J. Peter), Michel (Herbst), Samtmann, Seidel (Bläsing).
Tore: 1:0, 1:1 Samtmann, 1:2 Weber, 1:3 Boge, 1:4 Seidel, 1:5 Samtmann.
Bemerkenswert: Endlich startet auch die Drittvertretung der Holzpfosten in die Rückrunde.
Das Spiel in 90 Sekunden: Am späten Sonntagnachmittag starteten die Holzpfosten gegen ITS III in ihre Rückrunde. Lange hat man sich auf den Start gefreut und wollte dieses Mal vieles besser machen als noch im Hinspiel. Voll motiviert legte Wachtels Eleven los und hatte die erste große Torchance des Spiels. Jedoch, wie so oft in der Saison, musste man erst den Rückstand hinnehmen, bevor HP selbst zum Tore schießen kam. Seidel zog auf der linken Seite an und legte quer auf Samtmann, der den Ball ohne Probleme über die Linie drückte. Nach einem Foulspiel schoss Johannes Weber den Ball unberührt aus 40 Metern ins Tor. Kann man mal so machen… Vor der Halbzeit war es Innenverteidiger Marc Boge, der nach einem erneuten Weber-Freistoß den Ball aus spitzem Winkel ins Tor bugsierte. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Boge in der Hinrunde noch als Stürmer gesetzt worden war und in dieser Rolle nicht ein einziges Tor erzielte. Zur Halbzeit stand es also 3:1, doch was war mit dem Gastgeber? Auch ITS erspielte sich immer wieder gefährliche Chancen, scheiterte aber entweder an sich selber oder Schlussmann Michael Voigt. In der Halbzeit beschwor Coach Wachtel sein Team darauf, dass ein Fußballspiel 90 Minuten dauere und hier noch nichts gewonnen sei. Das Team um Kapitän Jonas Wagener nahm sich diese abgedroschene Kreisliga-C-Weisheit zu Herzen und ließ in der zweiten Hälfte kaum noch etwas anbrennen. Die Abwehr mit Goldschmidt und Boge stand souverän und entschärfte die meisten Angriffe von ITS bereits vor dem eigenen Strafraum. Auch die HP-Offensive hatte noch Lust auf mehr. Erst scheiterte Rendelsmann noch an sich selbst, als er fünf Meter vor dem leeren Tor den Ball mit zu viel Rückenlage in die Wolken jagte, aber wenig später war es dieses Mal Christian Seidel selbst, der vom Elfmeterpunkt zum 4:1 verwandelte. Holzpfosten versuchte nun,  das Spiel zu verwalten, indem man den Ball durch die eigenen Reihen laufen ließ. Jedoch machte man dies mit einer „ungewohnten Ruhe“ (O-Ton Maxi Sonneborn). Tim Samtmann setzte dann den Schlusspunkt. Nach einem lagen Ball von Weber stand der HP-Angreifer mit dem Rücken zum Tor und lupfte den Ball mit dem Hinterkopf über den herauseilenden Torwart. Technisch schwierig, es sei denn, man ist Samt wie die Seide und Mann wie der Mann. So startete die Dritte mit einem verdienten Dreier in die Rückrunde.
Fleißkärtchen: Geht an die Abwehr. Wagener, Goldschmidt, Boge und Welling zeigten in der Viererkette eine Top-Leistung, die es vielen Angreifern in der Rückrunde extrem schwer machen wird.
Das sagt Trainer Alexander Wachtel: „Ich freue mich über den Sieg, der auch in der Höhe völlig verdient war. Mit dieser Mannschaft, dieser Einstellung und dieser Motivation können, nein, müssen wir in der Rückrunde dreimal so viele Punkte holen wie in der Hinrunde.“


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BASKETBALL

BSC Kamen – Holzpfosten Schwerte 60:50 (16:14, 20:9, 15:14, 9:13)
So spielten die Holzpfosten: Richard Schalke (13), Carsten Jamnig (8), Maxi Engel (10), Maik Steinhauer (3), Pius Delfmann (8), Tim Steinhauer (2), Ajdin Mujkanovic (4), Tim Seseke (2).
Bemerkenswert: Elf Holzpfosten-Fans hatten sich auf den Weg nach Kamen gemacht. Und dabei nicht nur Schwierigkeiten, die als Gemeindehaus getarnte Halle zu finden, sondern auch die bittere Niederlage im Abstiegskampf zu verdauen.
Das Spiel in ein paar Sekunden: Das Spiel begann mit einem Korbwurfverbot. Zumindest sah es bei beiden Teams so aus. Sowohl Kamen als auch die Holzpfosten starteten vor allem unter dem Korb nervös in die Partie. Zur Mitte des ersten Viertels zogen die Gastgeber leicht davon, ehe Schwerte eine kleine Aufholjagd in einem ausgeglichenem Spiel startete. Bitter: Per Buzzer Beater erzielte der BSC die 16:14-Führung. Als ob dieser Wurf noch in den Köpfen festsäße, ging es ins zweite Viertel, in dem die Fehlerquote bei den Pfosten deutlich erhöht wurde. Den Kamenern wurde vor allem da Spiel im Angriff viel zu einfach gemacht, viele Stellungsfehler in der Defense und die schlechte Chancenverwertung in der Offense? Ergibt ein 9:20 im zweiten Viertel. Auch das dritte Viertel ging knapp an den BSC, sodass die Holzpfosten mit einem hohen 14-Punkte-Rückstand in den finalen Spielabschnitt gingen. Und plötzlich waren die Schwerter, die sich schon einige Aufholjagden erfolgreich erkämpften, zurück, fighteten sich zwischenzeitlich und drei Minuten vor Schluss auf fünf Punkte heran. Doch dann meldeten sich die Nerven zurück, mit einigen unnötigen HP-Ballverlusten in den Schlussminuten machte Kamen alles klar.
Fleißkarten: An Stefan Franzke, eigentlich Spieler der Ersten und seit Samstag auch Edelfan der Baskets. Ließ sich von seinen Kumpels auf dem Weg nach Münster extra am Kamener Kreuz absetzen…
Das sagt Richard Schalke in den Ruhr Nachrichten: „Die Verteidigung hätte viel aggressiver sein müssen. Wir waren einfach immer einen Schritt zu spät.“