Eine typische zweite Jungpfosten-Halbzeit

Eine große kämpferische Leistung zeigten die Jungpfosten am Pfingstsonntag gegen die SG Hemer II. Nach einem 1:2-Halbzeitrückstand drehten sie das Spiel zu einem 4:2-Auswärtserfolg – trotz großer Problemzonen.

ajugendVom Glück verfolgt sind die jüngsten Pfosten momentan nicht. Drei Verletzte und vier zeitlich verhinderte Spieler sorgten dafür, dass gerade mal zwölf Spieler mit nach Hemer reisten. In verschlimmerter Version gab es das schon den Sonntag davor. Gegen Grüne – zur Erinnerung: gegen die SG gab es bisher 9:2- und 11:0-Siege – sprang nur ein 2:2-Remis heraus. Allerdings mussten die Jungpfosten mit drei (!) verletzten Spielern anfangen. Auch diesmal fehlten Meier, Stratmann und Lehmann verletzt, Schedel, Dötsch, Bokermann und Kusch konnten anderweitig nicht. So musste der angeschlagene Weiß durchspielen. Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab. Der von der SG Hemer bestellte Unparteiische erschien nicht zum Anpfiff, so dass nach einer Alternativlösung gesucht werden musste. Nach einer halben Stunde erschein Ersatz, so dass es endlich losgehen konnte. Nach zwei sieglosen Spielen in Folge standen die Jungpfosten schon etwas unter Druck. Die Gastgeber, die man bisher 7:2 und 3:0 besiegte, hatten sich augenscheinlich mit ein paar wenigen Spielern aus der ersten A-Jugend-Mannschaft verstärkt – und sie begannen stark.
Nach einem langen Ball sah die unsortierte Holzpfosten-Abwehr einen Hemeraner Stürmer nur noch auf Engel zulaufen. Ein Heber senkte sich zum 1:0 ins Tor. Doch die Jungpfosten wurden nun überraschend besser, konnten sich defensiv allerdings weiterhin nicht stabilisieren. Immer wieder drohten die schnellen Hausherren zu entwischen. Auf der anderen Seite hatten die Jungpfosten, die mit Premien-Stammelf-Stürmer Hambrock gestartet waren, reichliche Ausgleichsgelegenheiten. Hambrock selbst bekam in der 20. Minute den Ball, schoss ihn aber knapp übers Tor. Wenig später war es Krabbe, der gleich zweimal aus aussichtsreicher Position vergab. Auch Kneer hatte in der 32. Minute eine Schussmöglichkeit, scheiterte aber am Hemer-Keeper. Dass der 1:1-Ausgleich nach einer Ecke fiel, war fast schon die logische Konsequenz. Thorben Siegels Standard fand perfekt Fellbaums Kopf. Der Abwehrchef versenkte sicher kurz vor der Pause (45.). Doch nur Sekunden danach hebelte wieder ein langer Ball die Hintermannschaft aus. Dasselbe Bild wie beim ersten Gegentreffer, dasselbe Resultat: Hemer erzielte mit dem Halbzeitpfiff das 2:1.
In der Kabine schwuren sich die Jungpfosten auf die zweite Halbzeit ein. Ihnen war anzumerken, dass sie nicht gegen eine Mannschaft verlieren wollten, gegen die sie zuvor deutlich überlegen gewonnen hatten. Fabian Krabbe, der schlauste und drahtigste Mittelfeldspieler der Welt, sprach später von einer „typischen zweiten Jungpfosten-Halbzeit“. Schon oft in dieser Spielzeit enttäuschte die Elf von Jan Junglaß im ersten Durchgang. Was sie so stark macht, ist, dass sie nach der Halbzeit oft ein komplett anderes, ein besseres Gesicht zeigt. So auch in Hemer. Ein langer Ball von Fellbaum verlängerte die Hemer-Abwehr unfreiwillig weiter. Weiß lauerte, nahm den Ball mit, umkurvte den Torwart und schob zum 2:2 ein. Nun – die Jungpfosten standen defensiv auch deutlich kompakter – erspielten sie sich Chancen an Chancen. Krabbe erzielte sogar den 2:3-Treffer (67.). Fischer setzte mit einem direkt verwandelten Freistoß wenig später einen drauf. Die Devise für die Schlussviertelstunde war also klar: Verteidigen. Aber Hemers Widerstand war abgesehen von zwei gefährlichen Freistößen doch sehr gering ausgefallen. So sehnten sich die Holzpfosten in Unterzahl – Krabbe und Jan Mrohs mussten verletzt ausscheiden – dem Schlusspfiff entgegen. Als der ertönte, überwog Erleichterung. Nicht alle Tage dreht man unter solchen Umständen ein 1:2 in ein 4:2. Oft dagegen gibt es aber eben eine „typische zweite Jungpfosten-Halbzeit“.

So siegten die Jungpfosten: Maximiliano Fernando Ángel – Jan Mrohs (70. Julian Skupin), Julian Fellbaum, Niklas Siegel, Samuel Mrohs – Jonas Kneer, Leon Weiß – Thorben Siegel, Robert Fischer, Fabian Krabbe – Thorben Hambrock.
Tore: 1:0 (4.), 1:1 Fellbaum (45.), 2:1 (45.+2), 2:2 Weiß (49.), 2:3 Krabbe (67.), 2:4 Fischer (73.).