Stadtmeisterschaft: 2:3 gegen den Geisecker SV

SCHWERTE. Es gab am Donnerstagabend drängendere Fragen während des Stadtmeisterschafts-Spiels gegen den Geisecker SV als die, wer das Spiel am Ende gewinnen würde. Wieviele Mücken würde Keeper Otto im Laufe des Spiels verspeisen? Meldet sich Pippo Oldenburg jetzt bei Let’s Dance an? Und wo zum Holzpfosten war der Liveticker?

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Aber der Reihe nach. Otto verschluckte rekordverdächtige drei Mücken. Zu Oldenburgs Ambitionen später mehr. Und der Liveticker? Nunja…

Fakt ist: Es war vor allem der Abwesenheit des Livetickers geschuldet, dass die Leistungskurve der Holzpfosten nach der Halbzeitpause stark abfiel. Da waren sich die Experten in den angeschlossenen Funkhäusern einig. Exklusive Einblicke in die Kabine während der Halbzeitpause belegen die Theorie.

Nach 45 Minuten führten die Holzpfosten mit 2:0. Wie in jeder Halbzeitpause zückte ein Spieler mit sonorer Stimme sein Smartphone, während die anderen sich zurücklehnten, um bei Kerzenlicht und isotonischen Getränken den Weisheiten des Livetickers zu lauschen. Doch dieses Mal schoss dem Team von Coach Waldschmidt der Schreck in die Glieder: Es gab überhaupt keinen Liveticker!

Dabei hatten sie sich in der ersten Halbzeit besonders angestrengt. Selbst Pippo Oldenburg hatte den Ball zum ersten Mal überhaupt ganz einfach und schnörkellos mit der Pieke zum 1:0 über die Linie gedrückt, um ein Lob für seine Knipserqualitäten einzuheimsen. Und als Christoph Ferenc kurz vor der Pause eine Tillmann-Ecke per Kopf zum 2:0 vollendete, sahen die Holzpfosten schon den Liveticker jubilieren: „Die Mannschaft erinnert mich an ein Gedicht, welches es ist, das sag ich nicht.“ Allein: der Ticker fehlte schlicht.

Enttäuscht und niedergeschlagen wie nach einem Besuch in der Kuhbar, wenn es dort kein Marakuhja megr gibt, verließen die Holzpfosten für die zweite Hälfte die Kabine. Man sah es vielen Gesichtern bereits an: das Spiel würden sie nun kaum noch gewinnen können. Denn ohne den Liveticker würde es ja niemand zeitnah erfahren. Zwar machte bis zur 60 Minute das Gerücht die Runde, der Liveticker könnte sich einfach nur verspätet haben. Pippo Oldenburg bat die Geisecker Defensive vollgepumpt mit kurzzeitiger Euphorie zum Tanz – nur der Torhüter der Geisecker weigerte sich zu applaudieren. Für Let’s Dance hätte diese Performance allemal gereicht. Oldenburg wollte sich nach dem Spiel allerdings nicht zu entsprechenden Gerüchten äußern. Als außerdem klar wurde, dass die Info vom zu spät kommenden Liveticker auch nur ein Gerücht war, brachen die Holzpfosten ein. Der Reihe nach verließen Tillmann, Junglas, Martella und Ferenc entnervt den Platz und wurden – wenn auch nur widerwillig – von Klager, Schedel und Meier ersetzt.

Dass die Holzpfosten das Spiel am Ende mit 2:3 verloren, ging in der allgemeinen Enttäuschung fast ein wenig unter. Allen war klar: So würde es nicht weitergehen. Eine Krisensitzung am Freitag wurde zwar anberaumt, aber wegen zu großer Hitze wieder abgesagt. Ende offen. Gerüchten zufolge soll die Mannschaft einen offenen Brief an den Liveticker verfasst haben, der allerdings wegen orthografischer Mängel von der Journalisten-Fraktion im Team wieder einkassiert wurde. Auch hier: Ende offen.

Die Stadtmeisterschaft ist nach dem 2:3 für die Holzpfosten jedenfalls beendet. Aber wie gesagt: es gibt ja nun auch wirklich drängendere Fragen zu klären.

So spielten die Holzpfosten: Otto – Manz, Vetten, Kleine, Junglas – Kunsmann, Forsmann, Tillmann, Martella, Ferenc – Oldenburg

Eingewechselt wurden: Riesewieck, Kreutzer, Klager, Schedel, Meier