Happy, confused, disappointed!

                 HP-Frauen

SCHWERTE. Eine Premiere, ein Weiterkommen und eine Enttäuschung. Die Holzpfosten-Emotionen wurden am Wochenende ausreichend bedient. Unsere Futsaldamen verloren und gewannen zugleich in ihrem ersten Spiel, unsere Erste ist unter den letzten 16 von 180 und unsere Baskets erleiden einen Kassensturz. Die Spielberichte.

Holzpföstinnen – Futsal Panthers Köln 1:5 (0:4)

So spielten die Damen: Tina Trelle, Laura Heidemeyer, Vivienne Ebbert, Eileen Vogt, Felicitas Rotzoll, Julia Gödecke, Birthe Rotermund, Julia Grothey, Lisa Schrader.

Bemerkenswert: Drei Monate trainierten unsere Holzpföstinnen für dieses Spiel, für ihre Premiere. Und dafür sah das ziemlich gut aus. Klar, wer taktisches Niveau und schnelle Ausrichtung wie bei den Herren erwartete, ging enttäuschter nach Hause als ein erkälteter DSDS-Kandidat nach dem Casting. Spaß und Leidenschaft aber gab es in großen Portionen – und das betonte Trainierin Lisa Schrader ja vor dem Spiel, das sich handgezählte 91 Zuschauer anguckten. Der Live-Ticker vermutete: „So viele Menschen haben sich selten ein Frauenfutsalspiel in Schwerte angeschaut.“ Im Ernst: So viele sehen sich selten ein Spiel in der Herren-WFLV-Liga an.

Das Spiel in 90 Sekunden: Man merkte den Kölnerinnen schnell an, dass sie schon ein, zwei Wochen länger mit dem sprungreduzierten Ball arbeiten. Der 5:1-Sieg geht – auch in der Höhe – völlig verdient an die Domstädterinnen. Jedoch: Die Schrader-Damen hielten richtig gut mit, hatten gefühlt mehr Ballbesitz, wussten allerdings noch nicht so viel damit anzufangen. Bis zur dritten Minute: Da setzte die starke Julia Gödecke den ersten Holzpfosten-Schuss in der weiblichen Futsalgeschichte aufs Tor. Erst in der zehnten Minute kamen die Panthers zum erfogreichen Abschluss. Tina Trelle war das erste Mal geschlagen. Nach einem Konter verloren die Holzpföstinnen die defensive Kontrolle. Wie auch bei den drei weiteren Toren bis zur Pause. Danach stabilisierten sie sich aber. Die zweite Halbzeit bereitete mächtig Spaß. Köln kam seltener vors Tor, Neu-Torhüterin Laura Heidemeyer war für den Rest verantwortlich. Und für den dezibelstärksten Moment sorgte Eileen Vogt, als sie in der 32. Minute den kleinen Ball zum 1:4 über die Linie stocherte. Wahnsinn, geil, historisch! Da war das 1:5 19 Sekunden vor dem Ende auch egal. Die Premiere war holzpfostentypisch: auf den ersten Blick verloren, auf den zweiten aber ein wenig mehr gewonnen.

Fleißkarten: Gehen natürlich alle an Tina, Laura, Vivienne, Eileen, Felicitas, Julia, Birthe, Julia, Lisa und natürlich auch an Annika, die verletzt (noch) als Zeitnehmerin einsprang.

So fühlt sich die Trainerin: Gut, aber nicht vollends zufrieden. Zu wenig mit dem Ballbesitz angefangen, noch zu unsortiert – das war der Tenor von Lisa Schrader, die ansonsten natürlich megahappy war, vor allem, weil sie vor dem Spiel aufgeregter war als Uli Hoeneß, wenn er in Nähe des Münchener Finanzamt kommt.

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RWE-Cup

So spielten die Herren: Björn Schmermbeck, Nils Klems, Kai Kunsmann, Daniel Hornbruch, Sebastian Wolf, Leon Weiß, Lennart Zwei-Tore-Schniewind, Fabian Raulf, Carlo Schmitz, Domenico Troiano.

Bemerkenswert: Mathematik-Genie und Co-Trainer Stephan Kleine. Wegen eines Ermüdungsbruchs im linken Fußnagel noch nicht ganz fit, fuhr er als Übungsleiter mit ins 80 Kilometer weite Bestwig. Als sein Team in der Doppel-K.o.-Runde die ersten beiden Spiele gewann, stand das dritte an. Ein Sieg würde zum Weiterkommen reichen, sagte und mahnte Kleine. Die Pfosten verloren es 0:2. Nervosität und Missstimmung kamen auf – bis Fabse Raulf von einem Turnierorganisator zum Weiterkommen beglückwünschte wurde. Wir waren schon vor dem Spiel in der finalen Turnierrunde. Kleine beteuerte später, er habe sich absichtlich vertan, um die Spannung hochzuhalten – was ein Co-Trainer!

Das Turnier in 90 Sekunden: In den Regional-Cup des fetten RWE-Wintercups startete die Kleine-Mannschaft mit einer Niederlage gegen Landesligist und dem späteren Sieger SSV Meschede. Null-Tore-Schniewind radierte endlich die Null und alle Zweifel aus seinem Nachnamen weg und erzielte das 1:0. Das disziplinierte und starke Meschede konnte das Spiel aber noch drehen. Im zweiten Spiel gelang den Holzpfosten ein 4:1 gegen Velmede (Bumm, Lenni, Bumm und Klemser). Wie zwei verlorene Forscher in der Antarktis zitterte die Erste dann – glücklichweise bis zum Weiterkommen. Im letzten Spiel ging B-Ligist Lütmarsen zunächst in Führung, die Bumm aber noch egalisierte und so das Weiterkommen sicherte. In der Doppel-K.o.-Runde kam er dann, dieser Holzpfosten-Flow. Gegen Eyüpspor leidenschafteten sich die Pfosten zu einem 4:1 dank des doppelten Wolf und des einmaligen Klems und Kunsmann. Ein weiterer Sieg würde reichen – das wusste niemand, außer natürlich Kleine. Gegen Azadi Türkgücu sprang ein knappes 2:1 raus (Weiß war’s) – und somit war das Weiterkommen in die Runde der letzten 16 von 180 gesichert. Daran änderten auch die zwei Niederlagen danach nichts. Genauso wenig wie Mental-Coach Kleine.

Fleißkarten: Kann man zweifelsohne an den ruhigsten Fußballer der nördlichen Hemisphäre verteilen: Jano Troiano. Wahnsinn, was der defensiv und offensiv raushaut. Und das im Stevie-Wonder-Stil: nämich blind. Naja, fast. Dioptrien-Opfer Troiano kann Kontaklinsen nämlich nicht ab – und spielt somit mit verschwommener Sicht; dafür aber immer noch besser als die bestsehensten Pöhler.

Das sagt der Trainer: „Schlechte Nachricht: 0:2 verloren. Gute Nachrichten: Sind trotzdem Dritter. Wollte die Jungs nur anspornen vor dem Spiel.“ (WhatsApp-Nachricht um 18:43)

 

HP-Baskets – VfL Mark 29:37

So spielten die Holzpfosten: Tim Seseke (1), Richard Schalke (4), Marc Dieckerhoff, Tim Steinhauer, Marc Pütter (5), Martin Wieschollek, Carsten Jamnig (11), Alexander Borowski (2), Maximilian Engel (6), Maik Steinhauer (4).

Bemerkenswert: Der Maxi-Engel-WG-Fancub, der das schlechteste Saisonspiel der Pfosten interessant fand und sich zum nächsten Heimspiel bereits wieder angekündigt hat. Deine Hotdogs müssen ganz schön lecker sein, Jonas Becker.

Das Spiel in möglichst wenigen Sekunden: Insgesamt sahen die Zuschauer in der Halle am Stadtpark sehr wenig Punkte. Unsere Holzpfosten lassen im ersten Viertel nur vier Punkte zu, erzielen aber selber immerhin neun. Das zweite Viertel geht jedoch mit 8:10 verloren. Die Basktes führen also zur Halbzeit mit 17:14. Zwar eher ein Ergebnis, das an ein Handballspiel erinnert, aber immerhin eine kanppe Führung zur Halbzeit. Auch das dritte Viertel gewinnen wir knapp mit zwei Punkten Vorsprung (11:9). Die letzte Spielperiode ist ein Desaster. In der Offense ideenlos, in der Defense fahrlässig, gelingt es den HP-Baskets nur mickrige fünf Punkte zu erzielen und zugleich 19 zu kassieren. Kassensturz: -8. Minusgeschäft, Einziger Lichtblick: Das nächste Spiel steht bereits morgen in Unna an. Es gibt viel gut zu machen!

Fleißkarten: Diese Rubrik hat der Spielberichtsverfasser (selbst ein Basketballer) gekonnt ignoriert. Wir verteilen sie einfach mal an den Maxi-Engel-WG-Fanclub.

Das sagt der Trainer (unmittelbar nach dem Abpfiff): Jungs, ich haue ab. Wenn ihr noch was zum Spiel sagen wollt, macht das unten in der Kabine ohne mich. Bis morgen!