Peter zum Derbysieg, Ferenc zum ersten Mal, Ebbert zur Geschichte – und die Erste zum Kotzen

SCHWERTE. Püntklich zu den erwärmenden Frühlingstemperaturen hatten wir es an diesem Wochenende (fast) mit vollem Holzpfosten-Programm zu tun. Bis auf die Basketballer spielten alle Teams. Beim Fußball-Rückrundenstart gab es einen Sieg, eine Niederlage und eine gefühlte. Unsere Futsaler bekamen beim Regionalliga-Abschluss Probleme mit dem Torezählen, unsere Futsalerinnen schrieben Geschichte und auch unser Badminton-Team siegte.

Fußball

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Holzpfosten I – VfL Platte-Heide 3:3 (1:0)

So spielten die Holzpfosten: Waldschmidt – Kreutzer, Höchemer, Schniewind, Weiß (55. Hornbruch), Raulf, Schniewind, D. Martella, Domenico Troiano (88. Tillmann), Schmitz, Wolf (50. Oldenburg).
Tore: 1:0 Kleine (42.), 1:1 (70.), 2:1 Raulf (73.), 3:1 Troiano (78.), 3:2 (88.), 3:3 (90.).
Bemerkenswert: Kleine und Pütz. Machten vor dem Spiel beim fussball.de-Fotoshooting ein spontanes Praktikum beim Profifotografen. Der eine, der Pützner, hielt eine Papptafel mit einer Ausdauer in die Sonne, die sonst nur Haile Gebrselassie aufweisen kann. Der andere, der Kleine, hielt eine Blitzmaschine in den Händen, zielte auf jeden der 16 posenden Spieler und traf sie auch – wie im Spiel.
Fleißkärtchen: Gehen an jenen Profifotografen, der dem Team des Jahres glänzende Fotos schenkte, die ganz sicher ab dem nächsten Heiligabend auf den Komoden zahlreicher Holzpfosten-Omis stehen werden.
Das Spiel in 90 Sekunden: Ist eigentlich wie Nacht eins nach der Scheidung einer 30-jährigen Ehe, in der man in Eddy’s Destille einen Vergessens-Cocktail aus Kronen Export, Jägermeister, Wacholder und Tetrapack-Rosé-Wein nach dem anderen vernichtet: zum Kotzen. Das Duell der Tabellennachbarn von ganz unten ging jedoch verdient Remis aus. Das ungewohnt warme Wetter machte die Holzpfosten lethargisch; sie wirkten nicht ganz wach und kamen erst in den letzten Zügen der ersten Halbzeit auf Betriebstemperatur. Kleine, der die Blitzmaschine mittlerweile nicht mehr in den Händen hielt, zirkelte einen 16-Meter-Freistoß ins Tor. Die zweite Halbzeit fing griffiger an. Nach zehn Minuten aber verabschiedete sich Weiß dann mit einem „Ahhh, ohhhh, ahhhh“ von seinem Startelfdebüt. Danach ging’s turbulent weiter. Raulf staubte nach einer Dreifach-Chance ab, Troiano vollendete den schönsten Angriff des ganzen Spiels nach Oldenburgs Granatenvorlage zum 3:1. Was sich liest wie ein sicherer Vorsprung, ist bei den Holzpfosten Schwerte aber so sicher wie ein Self-Made-Tresor aus der letzten Mickey Mouse. Was in Minute 88 und 90 geschah, verschweige ich lieber! Oder um es mit Weiß‘ Worten zu sagen: Ahhhh, ohhhh, ahhhh.
Das sagt der Trainer:
Der whatsappte aus Frankfurt vom Davis Cup und war bis zur 88. auch noch ganz guter Dinge. Danach sendete er einen Smiley mit vielen Tränen.

Geisecker SV III – Holzpfosten II 2:1 (0:0)

Aufstellung: Höcker, Fleischer, Gerling (76. Walloscheck), Müller, Lohmann (80. Hedtheuer), Mende, Herbst (46. Vögler), Neumann, Buschhaus, Peter, Schmidt (85. Herbst).
Tore:
1:0 Peter (55.), 1:1 (63.), 2:1 Peter (Elfmeter, 85.).
Fleißkärtchen:
Gehen heute an die gesamte Mannschaft. Die taktisch und kämpferisch starke Leistung von allen war heute der Garant für den Derbysieg.
Das Spiel in 90 Sekunden:
Das erste Rückrundenspiel führte die Amateure zum Derby an die alte Wirkungsstädte nach Geisecke. In der zweikampfbetonten aber stets fairen Party übernahm zu Beginn Geisecke das Kommando. Die Amateure standen tief und versuchten nach Balleroberungen schnell nach vorne zu spielen. Das gelang in den ersten Minuten nicht und Geisecke kam zu der einen oder anderen Torchance. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte konnten die Amateure die Partie in den Griff bekommen und auch Torchancen kreieren. Mit der ersten Torchance in der zweiten Hälfte gelang es den Amateuren in Führung zu gehen. Nach schönem Pass von Nico Buschhaus schob Lukas Peter überlegt aus 17 Meter ein. Leider hielt die Führung nicht lange. Mit der schönsten Kombination des Spiels erzielte es Geisecke den Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel ohne große Torchancen. Als alle sich schon mit dem Unentschieden abgefunden hatten, nahm sich Nico Schmidt den Ball, dribbelte sich in den Geisecker Strafraum und wurde dort gelegt. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter, Lukas Peter nahm sich den Ball und hämmerte ihn ins Netz. Nun warf Geisecke alles nach vorne, die Amateure versäumten es, mit den Kontern das Spiel zu entscheiden und so mussten sie bis zum Abpfiff zittern. Es passierte aber nichts mehr und so gewannen die Amateure etwas glücklich, aber nicht unverdient das Derby.
So fühlt sich der Trainer:
„Starke Leistung von uns. Mit einem Derbysieg in die Rückrunde zu starten, ist immer gut fürs Selbstvertrauen“, äußerte sich Sebastian Preuß aus dem Trainergespann.

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Holzpfosten III – FC Schwerte 0:3 (0:1)

So spielten die Holzpfosten: Kuhlmann – Volke, J. Martella, R. Martella, Özcan (64. Eichler), Junglaß, Behrenberg (75. Greis), Kusch, G. Martella, Kamenschikow, Frontzek (46. Bläsing).
Fleißkärtchen:
Gehen an Schnapper Kuhlmann, der trotz BVB-Auswärtsfahrt und klassischer Reeperbahn-Bespaßung am Samstag, pünktlich sonntags zwischen den Pfosten stand und einige gute Paraden zeigte.
Das Spiel in 90 Sekunden:
0:1 nach einer Minute. Die Dritte startete klassisch in das erste Punktspiel nach der Winterpause. Ein früher Rückstand macht dem Team aber mittlerweile nicht mehr viel aus. Die gegnerischen Versuche die Dritte durch frühe Tore zu demoralisieren – langweilig. So dürften sie sich beim FC Schwerte gewundert haben, dass es bis zur Pause nicht mit weiteren Tore klappen sollte. Im Hinspiel stand es da nämlich schon 4:0 (6:1 Endstand). Zwei Tore kassierten die Pfosten noch in der zweiten Hälfte, mussten dazu die letzten Minuten in Unterzahl spielen, weil sich Kamenschikow noch Gelb-Rot abholte. Insgesamt steigert sich das Team aber kontinuierlich – vor allem im Abwehrbereich. Vorne hatten G. Martella und Bläsing Chancen auf einen Treffer, verpassten aber.
So sprachlos war der Trainer:
Wusste nach dem Spiel auch nicht viel zu sagen. Leistung hat gestimmt, mit seinen Spielern war er zufrieden. Aber noch reicht es gegen so einen Gegner nicht für Punkte.


Futsal

Holzpfosten – Futsalicious Essen 16:0 (8:0)

So siegten die Holzpfosten: Daniel Otto – Costantino Ruggio, Martin Baumdick, Nils Klems, Florian Kliegel, Marc Nebgen, Matthias Bongartz, Phillip Oldenburg, Oliver Manz, Christoph Ferenc.
Fleißkärtchen: Gehen an diesem Samstagabend an Torben Krix, der als Hallensprecher und Musikanlagenbetreuer quasi über die komplette Spielzeit mit der Hand am „Torjingle“-Knopf hängen musste, um keinen Treffer zu verpassen.
Das Spiel in 90 Sekunden: Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Tor. Ihr seht: Das Ergebnis ist so irrelevant wie die Tatsache, dass das grade nur 15 mal „Tor“ war. Wir wollen aber keines unterschlagen, sondern das 16. besonders hervorheben: Nach langer Verletzung traf Christoph Ferenc direkt nach seiner Einwechslung – geil, dass du wieder da bist. Am spannendsten war aber in der Tat der Blick auf das Smartphone NACH dem Spiel – weil das Ergebnis in Münster darüber entschied, wer der Gegner im Viertelfinale sein würde. Das Spiel endete 5:5, der Gegner heißt wie erwartet TuS Kirchberg. Aber: Durch das 5:5 und das 16:0 haben die Holzpfosten in der Abschlusstabelle ein besseres Torverhältnis als der Westdeutsche Meister UFC Münster (Glückwunsch!).
Das sagt der Teamchef: „Gut, dass wir jetzt endlich Gewissheit haben, gegen wen und wo wir im Viertelfinale spielen. Es ist wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Das heißt kurzfristig Kirchberg – und mittelfristig die Deutsche Meisterschaft.“

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Holzpföstinnen – Futsalicious Essen 3:2 (1:1)
So siegten die Holzpföstinnen: Laura Heidemeyer – Vivienne Ebbert, Felizitas Rotzoll, Tina Trelle, Lisa Schrader, Julia Grothey, Birthe Rotermund, Eileen Vogt, Jule Gödecke.
Fleißkärtchen: Geht an Keeperin Laura Heidemeyer, die sich extra eine graue Jogginghose zugelegt hatte, um das Holzpfosten-Torwart-Gefühl auch so richtig zu fühlen. Wurde von dem, der den Schmuddellook salonfähig gemacht hat, leider nicht gewürdigt. O-Ton Otto: „Das ist eine ganz billige Kopie!“ (Also die Hose jetzt.)
Das Spiel in 90 Sekunden: Die Holzpföstinnen hatten im ersten Durchgang Bayern-München-like etwa 80% Ballbesitz, konnten damit aber noch nicht viel anfangen. Futsalicious stand in der Defensive sicher und erzielte sogar die Führung, die Birthe Rotermund nach einem Konter egalisierte. (Aushilfs-)Coach Joel Ahrens kam in der Pause die überragende Idee, es mal mit Pressing zu versuchen. Von da an gehörte das Spiel noch mehr den HP-Damen, die sich auch vom ärgerlichen 1:2 kurz nach Wiederanpfiff nicht irritieren ließen. Jule Gödecke glich nach einem schönen Spielzug erneut aus. Danach gönnten sich die Holzpföstinnen den Luxus, rund ein Dutzend hochkarätiger Chancen liegen zu lassen. So musste zum historischen Siegtreffer ein Freistoß herhalten, den Vivi Ebbert sicher ins kurze Eck setzte.
Das sagt die Spielertrainerin: „Großartig, dass wir uns schon so weiterentwickelt haben im Vergleich zum Spiel gegen Köln. Großen Dank an Coach Ahrens, der darf gerne wiederkommen!“