Boges Traum-Comeback und Troianos DJ-Qualitäten

SCHWERTE. Als Daniel Martella Stephan Kleine nach dem Abpfiff in Böserpde fragte, ob es vier Siege in Folge bei HP jemals schon mal gegeben habe, verneinte er direkt: „Sowas habe ich zuletzt bei VfL in der A-Jugend gehabt.“ Nun, jetzt auch in Rotweiß. Das Pinner-Team bestätigt mit dem 4:1 im vorgezogenen Spiel gegen Bösperde seinen Positivtrend in der Rückrunde. Auch unsere Amateure haben Grund zum Feiern – und nicht nur wegen des Sieges. Marc Boge ist nach zwei Jahren wieder da, wobei ihm ein ganz passables Comeback gelang… Nur die Dritte verlor, was beim Ersten aus Ergste jedoch kein Weltuntergang ist.

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DJK Bösperde – Holzpfosten Schwerte I 1:4 (1:1)
So siegten die Holzpfosten: Waldschmidt – D. Martella, Höchemer, C. Martella, Kreutzer (53. Junglaß), Raulf, Kleine, Hornbruch, Troiano (89. Ferenc), Schmitz (80. Wolf), Kunsmann.
Tore: 1:0 (6.), 1:1 Troiano (7.), 1:2 Kunsmann (76.), 1:3 Raulf (86.), 1:4 Troiano (88.).
Bemerkenswert: Ist Domenico Troiano allemal. Seit Wochen ist der junge Italiener mit dem Magnetfuß eine Spaß- und Torgarantie. Seit Wochen geistert deshalb auch der Hashtag #nojanonoparty durchs Internet (weil es in Turin offenbar reichlich Wlan gibt). Jano verlängert diese Party wöchentlich mit Dribblings, die schwindeliger machen als das Schwerter Kettenkarussel am Rathaus, und hat scheinbar wenig Lust, damit aufzuhören – wie ein DJ, der auf einer Beach-Party selbst um 4 Uhr noch die geilsten Platten auflegt.
Das Spiel in 90 Sekunden: In sieben Minuten kann man sich zweimal die Zähne putzen, ein Rührei zum Katerfrühstück machen – oder eben ein Kreisliga-Spiel adäquat beginnen. Zunächst starteten die Bösperder – die wegen vieler anstehender Konfirmationen am Sonntag um eine Vorverlegung des Spiels baten – die Party. Nach sechs Minuten und einer Ecke kam ihnen die chaotische HP-Defensive ganz gelegen – 0:1. Wenig Bock darauf hatte jedoch Jano. Keine 60 Sekunden später traf er in derart gewohnter Lässigkeit, dass gegen Jano selbst Bruce Willis daherkommt wie ein hibbeliger Nervositätsneurotiker. Doch auch danach kam der Abwehrverband nicht so ganz zurecht mit den flinken und taktisch nicht unklugen Gastgebern. Waldschmidt rettete in der 23. Minute so wunderschön, dass Carlo Schmitz im direkten Gegenangriff noch leicht beeindruckt war – und eine Troiano-Vorlage fünf Meter vor dem Tor nebens Tor setzte. In der zweiten Halbzeit trotzte Konfirmations-Bösperde vor fußballerischer Nächstenliebe. In Waldschmidts Strafraum war nun weniger los als auf dem Einwohnermeldeamt von Bad Salzufflen, die Räume, die uns Bösperde bot, waren hingegen teilweise volleyballfeldgroß. Nach einem Tritt an Schmitz flog Bösperdes Kapitän zudem noch vom Platz. Trotzdem dauerte es bis zur 76. Minute: Hornbruchs Lupfer-Vorlage versenkte Kunsmann, der ein paar Stunden zuvor noch Onkel geworden war – guter Samstag! Die Gastgeber schmissen nun ihre Risiko-Maschine an, trafen nach einem Freistoß aber nur den Pfosten. Im Gegenzug lupfte Käptn Raulf Kleines Lupferpass ins Tor. Das Spiel war gelaufen, die Party noch nicht ganz. Kurz vor seiner Auswechslung staubte Troiano noch zum 4:1 ab. Der vierte Sieg in Folge katapultierte unsere Erste auf Rang sieben der Gesamt-, und Platz drei der Rückrundentabelle. Applaus, Applaus!
Fleißkärtchen: Darf sich diesmal Daniel Hornbruch völlig verdient abholen. Beackerte die rechte Seite am Samstag fleißiger als ein Mendener Bauer sein Hafer-Feld. Spielte gallig, effektiv, kampfstark. Und bereitete das wichtige 2:1 mit einem brasilianisch-spanischen Lupfer voller Anmut vor, sodass der Live-Ticker ihn Horninho und Exil-Pfosten Tobi Vetten nicht weniger wertschätzend Del Horno taufte. Well done, Hórn!
Das sagt der Coach: „Einen schönen Urlaub wünsche ich“ – Moritz Pinner reagiert höflich auf Stephan Kleines Abschiedstext in der WhatsApp-Gruppe. Der verschwindet nun erstmal ein paar Wochen nach Indonesien – neue Holzpfosten-Zielgruppen erschließen oder so…


Holzpfosten Amateure – Iserlohner Turnerschaft II 3:0 (1:0)
Amateure: Höcker, Lohmann, Müller, Gerling, Hedtheuer, Mende, Buschhaus, Ferdinand (80. Rosigkeit), Weber, Rosigkeit (60. Walloschek), Samtmann (25.Herbst, 75. Boge).
Tore: 1:0 Rosigkeit (1.), 2:0 Boge (75), 3:0 Buschhaus (83.).
Bemerkenswert: Etwas ersatzgeschwächt in der Offensive wurde etwas experimentiert. Mit Erfolg! Nach 31 Sekunden traf Rosigkeit, der kurzerhand in die Offensive beordert wurde. Ebenso bemerkenswert: Nach zweijähriger Verletzungsodysse brauchte Marc Boge genau einen Ballkontakt und keine ganze Minute zum 2:0!
Das Spiel in 90 Sekunden: Die Amateure nahmen sich nach zuletzt sehr guten Spielen erneut viel vor. Gerade einmal 31 Sekunden dauerte es, bis Samtmann den mitgeeilten Rosigkeit bediente – 1:0 (1.). Danach hatten die Amateure zunächst alles im Griff, ehe der Gast aus Iserlohn immer besser in die Partie kam. Noch vor der Pause rettete der starke Schlussmann Höcker zweimal in höchster Not. In Halbzeit zwei ein ähnliches Bild: Die Turnerschaft wirkte galliger und drängte nun immer mehr auf den Ausgleich. Sie scheiterte aber immer wieder an Höcker oder den eigenen Nerven. Den Amateuren gelang es diesmal nicht, die spielerische Klasse an den Tag zu legen, schalteten dafür aber auf Kampfmodus um. Dann halt dreckig! Für Erleichterung im HP-Lager sorgte dann Marc Boge, der zwei Jahre nach seiner schlimmen Verletzung und rund 40 Sekunden nach seiner Einwechslung auf 2:0 erhöhte (75.) Eine traumhafte Geschichte. Kapitän Buschhaus sorgte schließlich für den 3:0-Endstand. Am Ende aufgrund der kämpferischen Einstellung nicht gänzlich unverdient, wenn auch der Gast dem 1:1 langer näher war als die Amateure dem 2:0.
Fleißkarten: Gehen an Boge, der so hart an dieser Geschichte geschrieben hat, an Weber, der sämtliche Termine so geschoben hat, dass er zur Verfügung stand und an den sicheren Schlussmann Höcker, der die Amateure im Spiel hielt.
Das sagt Coach Laufer: „Heute war es ein sehr hartes Stück Arbeit. Die Turnerschaft war lange besser, dank Höcker ist da nichts passiert. Und am Ende gewinnen wir, weil wir von Klasse auf Kampf umgeschaltet haben und dank eines grandiosen Comebacks von Marc Boge. Für ihn freut es uns alle am meisten.“

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