Die „Pasta tre punti“ des Joel A.

Schwerte/Menden/Iserlohn. Wieder nur drei Spiele an einem HP-Wochenende, wieder nur ein Sieg. Wie schon in der letzten Woche gewinnt einzig ein Team. Das hat es sich nach der langen Durststrecke wiederum auch verdient. Die Erste besiegte Menden Türk im Kellerduell 3:1, die Futsaler verloren dagegen erneut – wie die Dritte auch.

Raulf

                             Fabian „Rolf“ – wie Maxi Engel den Raulf liebevoll getauft hat – war die Zweikampfmaschine und Siegesgarant der Defensive.

Fußball

Menden Türk Gücü – Holzpfosten I 1:3 (1:0)
So siegten die Holzpfosten: Benjamin Gottstein, Joel Ahrens (73. Tobias Kreutzer), Fabian Raulf, Stephan Kleine, Tobias Malek, Phillip Oldenburg, Nils Klems, Andreas Gruhn (61. Lennart Schniewind), Domenico Troiano (66. Francesco Gara), Daniel Martella, Christian Seidel.
Tore: 0:1 (4.), 1:1 Kleine (49.), 1:2 Klems (54.), 1:3 Seidel (86.).
Bemerkenswert: Die Talente des Joel Ahrens. Verbalakrobat am Mikro, Ballstreichler beim Fußball und Futsal – und jetzt auch noch Herdheld. Als Einstimmung auf das wichtige Spiel gegen Menden Türk lud Ahrens die Mannschaft zum Pastahrensis ein. Er kredenzte eine deliziöse Spaghetti Bolognese mit Rucola-Blättchen. Oder wie es die Italien-Fraktion bei uns nun nennt: „Pasta tre punti“. „Drei-Punkte-Pasta“.
Das Spiel in 90 Sekunden: Eben jene Nudeln waren bis zum Spielbeginn allerdings noch nicht ganz verdaut. Schon nach vier Minuten ging der Gastgeber 1:0 in Führung, nachdem er die hektargroßen Freiräume schlicht klug ausspielte. Auch danach wirkten die Holzpfosten noch bedröppelt – die Furcht vor dem nächsten Gegentorhagel ist nach dem bisherigen Saisonverlauf auch nicht ganz unbegründet. Dass es dazu nicht kam, lag: An Menden Türk selbst, das galliger und agiler in den Zweikämpfen war, seine Chancen aber nicht konsequent ausspielte. An den Holzpfosten, die Mitte der Halbzeit auf Temperatur kamen. Und an Ben Gottstein, der kurz vor der Halbzeit arktiscool stehen blieb, als ein Mendener Stürmer frei auf ihn zulief – geil vereitelt. Nils Klems‘ Distanzschuss (8.) wurde stark pariert, Seidels Seidelfallzieher ging knapp drüber – noch war die HP-Leistungskurve so wackelig wie die Mittellinie. Die Halbzeit diente dann aber als Stabilisator. Die Körpersprache, die Galligkeit und letztlich das Spiel: nun deutlich besser. Leidenschaftlich pochten die Pfosten auf den Ausgleich. Der fiel nach einer Klems-Kleine-Koproduktion. Der eine flankte per Freistoß am Sechszehner, der andere rauschte von hinten heran und wuchtete den Ball mit dem Kopf ins Tor. Nur fünf Minuten später schnappte sich Klems wieder den Ball, lief bis zum Sechszehner und zog von dort einfach ab: Strahl, Winkel, Tor. Menden bekam offensiv keinen Zugriff mehr, die HP-Defensive stand nun löcherfest und vorne versuchte sich die erste Mannschaft weiter an der Entscheidung. Die fiel zwar erst in der 86. Minute durch einen Seidel-Treffer, sorgte aber für ein kollektives „Puh“. Der zweite Sieg der Saison war perfekt – und hätte durch Oldenburgs Kopfball, der an den Pfosten klatschte, sogar noch ähnlich hoch wie die erste (5:0, ebenfalls auf Asche) ausfallen können. 
Fleißkärtchen: Kann sich Fabian Raulf an der Holzpfosten-Geschäftsstelle abholen. Als durchrackernder Abwehrchef stand er symbolisch für das leidenschaftliche Spiel in der zweiten Halbzeit. Gewann 99,9 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte beim 0,1-Prozent-Rest noch einen starken Torhüter hinter sich stehen.
Das sagt der mitfiebernde, weil kranke Kapitän Kunsmann: „Geil, Jungs. Habe euch im Schlaf die Daumen gedrückt. Zweiter Sieg, zweiter Sieg auf Asche, zweiter Sieg ohne den Kunsmann.“ 

Iserlohner TS II – Holzpfosten III 6:0 (4:0)
So spielten die Holzpfosten: Kuhlmann, F. Weber, C. Martella, Greis, Volke (46. L. Frontzek), Zimmermann, Güngör, M. Nell (28. Gülsoy), J. Wachtel, Kamenschikow, Bläsing (46. J. Frontzek).
Tore: 1:0 (2.), 2:0 (24.), 3:0 (42.), 4:0 (44.), 5:0 (47.), 6:0 (77.).
Bemerkenswert: Dass die ITS-Reserve die Dritte nicht noch höher abgeschossen hat.
Das Spiel in 90 Sekunden: Das war einfach schlecht. Außer Kuhlmanns Paraden und des Gegners Unvermögen, in Überzahl nicht noch mehr Tore rauszuspielen, brauchen wir über den Auftritt kein Wort mehr zu verlieren. Okay, vielleicht eine Statistik. Torschüsse HPIII: Null. Nada. Niente. Coach Wachtels Bemühungen an der Flipchart vor dem Spiel in Ehren: Aber wenn es schon daran scheitert, einen Ball halbwegs verwertbar anzunehmen, geschweige denn die Pille mal über fünf Meter sauber zum Nebenmann zu bringen, brauche ich vorab keine Lauf- und Passwege aufzumalen. Torschusstraining? Wozu? Bis dahin kommt das Team meist gar nicht. Ballannahme und Pässe spielen wie bei den ganz Kleinen – und das bis zum Erbrechen. Das würde vielleicht helfen. Fleißkärtchen: Zwei feuerrote Kärtchen holen sich Gülsoy und Kamenschikow. Der eine rauscht den gegnerischen Keeper um, der andere diktiert dem Schiedsrichter ein paar Worte und fliegt. Unnötig.


Futsal

Holzpfosten – Futsal Panthers Köln 3:4 (1:0)
So spielten die Holzpfosten: Bajram, Graudejus – Kleine, Pahl, Klems, Kulinski, Kliegel, Bongartz, Jurado Garcia, Nebgen, Oldenburg, Ibeme.
Tore: 1:0 Nebgen, 2:2 Kleine, 3:4 Bongartz.
Bemerkenswert: Auch in der vergangenen Saison saßen unsere Futsaler nach dem fünften Spieltag und einer Heimniederlage (3:5 gegen Siegen) bedröppelt da. Damals hatten sie nach fünf Spielen sogar einen Punkt weniger als jetzt auf dem Konto. Es folgten zehn Siege in Folge.
Das Spiel in 90 Sekunden: Die Gäste fanden früh die viel zu großen Lücken in der Holzpfosten-Defensive, sodass sich das Otto-Team glücklich schätzen konnte, dass es nach zehn Minuten noch 0:0 stand. Ein Standard sorgte dann für die glückliche Halbzeit-Führung, die sich die Pfosten in der Folgezeit aber verdienten. Dem frühen Ausgleich in Halbzeit 2 war ein Gastgeschenk von HP-Keeper Bajram vorausgegangen, dem 1:2-Rückstand ein Kann-aber-nicht-muss-Platzverweis für Marc Nebgen, der mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Doch die Holzpfosten schlugen zurück, Stephan Kleine piekte den Ball ausnahmsweise vor dem Standbein unter die Latte. Jetzt war es ein Kampfspiel, das beide Seiten unbedingt für sich entscheiden wollten. Köln versuchte es oft per Flying-Goalie, was Dennis Pahl beinahe per Empty-Net-Goal bestraft hätte, aber an einem Kölner Abwehrbein scheiterte. Nach einer fragwürdigen Freistoß-Entscheidung – Bajram hatte den Ball nach Sicht des Schiedsrichters außerhalb des Strafraums mit der Hand aufgenommen – erzielten die Gäste das 2:3. Die taktisch hervorragend eingestellten Kölner spielten nun per Flying-Goalie die Zeit herunter – und die Holzpfosten machten einen fatalen Fehler. Sie gingen mit drei Spielern einen Kölner an, Sekunden später stand es 2:4. Jetzt reagierten auch die Pfosten wütend mit Flying Goalie – und stellten im direkten Gegenzug auf 3:4. Es blieb allerdings der einzige weitere Treffer.
Fleißkärtchen: Gehen an Dean Bajram, der streng genommen zwar einen Treffer verschuldete, aber in mehreren anderen Situationen zeigte, dass die Holzpfosten auf der Torwartposition keine Probleme haben.
Das sagt der Teamchef: „Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt. Der Knackpunkt war für mich die Gelb-Rote Karte, von da an hat uns so ein bisschen der Zugriff gefehlt, den wir vorher hatten. Aber wie immer werden wir auch aus dieser Niederlage lernen. Und stärker zurückkommen.“

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