Zwischen Bezirksliga-Aufstieg und Partykeller-Absturz

LÜNEN/SCHWERTE/ESSEN. Yes! Im dritten Jahr seit Bestehen der Basketball-Abteilung durften wir am Freitag den ersten Aufstieg feiern – nun sind wir Bezirksligisten. Dass die Amateure denselben Traum vom Aufstieg haben, wissen wir. Mit dem Sieg im Spitzenduell gegen Oestrich haben sie sich noch ein Stückchen näher heran gebracht. Der Aufschwung unserer Ersten hat erstmal wieder einen kleinen Absacker erlitten, die Dritte verlor auch. Umso schöner, dass die Holzpföstinnen den dritten Sieg in Folge geholt haben. Blöd nur, dass die Saison jetzt erstmal vorbei ist… Die Spielberichte.

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BASKETBALL

HP-Baskets – BG Lünen III 54:41
So siegten die Holzpfosten: Tim Seseke, Richard Schalke, Marc Dieckerhoff, Robin Matthes, Tim Steinhauer, Maik Steinhauer, Arne Wellner, Carsten Jamnig, Lennart Pütter, Alexander Borowski, Maxi Engel, Ajdin Mujkanovic.
Fleißkärtchen: Gehen allesamt an ST, der seine berüchtigte Kellerbar für die Aufstiegsfeier zur Verfügung stellte.
Bemerkenswert (+): War Vorstands-Jungspund Leon Weiß, der sich den zelebrierenden Baskets anschloss, und – großzügig, wie man ihn bisher nicht kannte – Sambuca in rauen Mengen bereitstellte.
Bemerkenswert (-): War Vorstands-Jungspund Leon Weiß, der sich den zelebrierenden Baskets anschloss, und – unzuverlässig, wie man ihn bisher nicht kannte – den Spielbogen auf dem Nach-Hause-Weg verlor.
40 Minuten in 40 Sekunden: Hm, schwierig zu sagen so ohne Spielbogen. Mal sehen, was dem Schreiberling nach der langen Wandhofener Nacht noch im Gedächtnis geblieben ist. Topscorer war schonmal Kapitän Richard Schalke mit 28 Punkten und beeindruckender Dreierquote. Das hatte der verletzt mitgereiste Atilla Sezen nach Abpfiff bereits vom Spielbogen abgelesen. Zweitbester Werfer war angeblich Maxi Engel – allerdings nach eigener Aussage. War auch mal glaubwürdiger der Mann. So viel zu den harten Fakten, jetzt der Spielverlauf. In groben Zügen zumindest: Die ersten Punkte des Spiels gingen tatsächlich auf Engels Konto, das sehenswerte daran war allerdings der Assist seines Mitbewohners Arne Wellner. Der spielte den Ball geschickt durch die Beine seines Gegenspielers, das alte Schlitzohr. Auch sonst zeigten die Holzpfosten eine sehr engagierte Leistung in den ersten Minuten. 11:2 lautete die Zwischenzeitliche Führung, die von Lünen zunächst noch auf 11:9 korrigiert werden konnte. Bereits während der ersten Spielperiode musste Wellner das Spielfeld leider mit Schmerzen an der Nutella…ehm…Patellasehne verlassen und verfolgte das Spielgeschehen vom Mattenwagen aus. Zum Glück konnte die Mannschaft den Ausfall des Punktegaranten kompensieren. So richtig gefährdet wurde die rot-weiße Führung nicht im Laufe des Spiels, der Halbzeitstand lautete (vielleicht) 30:16. Eine sehr ordentliche Leistung in der Defense also. Diese ließ in Halbzeit Nummer zwei leider etwas nach und sorgte dafür, dass sich die Pfosten nicht noch deutlicher absetzen konnten. In den letzten Minuten des Spiels war die Partie dennoch bereits entschieden. Lünens Kader war zwar mit erfahreneren Spielern gespickt, von denen zumindest einer der Pfosten-Defense Probleme unter dem Korb bereitete, jedoch zeigte sich besonders im letzten Spielabschnitt die physische Überlegenheit der rot-weißen Jungs. Insgesamt ein souveräner Sieg, mit dem sich natürlich alle zufrieden zeigten! Wellners Sehne geht’s inzwischen übrigens besser, sodass er im Finale um die Kreismeisterschaft nicht fehlen wird. Die mit Kapsel- bzw. Fingerverletzungen zu Pausen gezwungenen Atilla Sezen und Sebastian Bünger sind bis dahin hoffentlich auch wieder fit!
Das schrie Trainer Robin Matthes: „Hauptsache Bier, ST olé!“
Das sang Leon Weiß: „Auf, auf, auf steigen wir, in die Bezirksliga, in die Gruppe 10!“


FUSSBALL

Holzpfosten Schwerte – BSV Lendringsen 0:4 (0:0)
So spielten die Holzpfosten: Björn Schmermbeck, Andreas Gruhn (77. Alexander Götze), Manuel Höchemer, Joel Ahrens, Daniel Martella, Tobias Malek, Kai Kunsmann, Fabian Raulf, Domenico Troiano (70. Lennart Schniewind), Christian Seidel (75. Daniel Hornbruch), Cristian Martella.
Tore: 0:1 (53.), 0:2 (75.), 0:3 (84.), 0:4 (87.).
Bemerkenswert: 233 Minuten sind die Mannen vom Trainerduo Waldschmidt/Ahrens ohne Gegentor geblieben. Nach zwei gegentorlosen Spielen beendete Lucas Luckai, der Topstürmer der Gäste aus Lendringsen, diese Serie kurz nach dem Pausentee mit einem direkt verwandelten Freistoß.
Das Spiel in 90 Sekunden: Halbzeit eins war Indiz für das zurückgewonnene Selbstvertrauen der Holzpfosten durch zwei Siege in der letzten Woche. Gegen einen individuell gut besetzten Gegner ließ man nur ein paar Chancen zu, wobei man schon eingestehen muss, dass zwei, drei Hochkaräter für die Gäste dabei waren. Doch auch in der Offensive war man aktiv und stand ein ums andere Mal kurz vor der Führung gegen den Tabellenzweiten. Seidel und Daniel Martella scheiterten jedoch am Gästekeeper. Nach der Halbzeitpause merkte man dem BSV dann deutlich an, dass er sich die Chance auf den Bezirksligaaufstieg nicht im EWG-Sportpark schmälern lassen wollte. Sie drängten fortan in die Hälfte der Holzpfosten und erzwangen so einen Freistoß an der Strafraumkante. Bei dieser Situation war es leider nicht möglich, den Topstürmer der Gäste wie in den 53 Minuten vorher durch konsequente Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Den ganzen angestauten Frust, dass ihm ständig ein HP-Spieler auf den Füßen stand, schoss sich Luckai von der Seele – 0:1. Lendringsen ließ nicht locker und beschäftigte weiterhin vor allem die heimischen Abwehrreihen. Dem 0:2 ging ein Abspielfehler der Holzpfosten in der eigenen Hälfte voraus, den die BSV-Offensive eiskalt bestrafte. Anschließend verpassten Höchemer per Kopf nach einer Kunsmann-Ecke sowie Schniewind nach einer Raulf-Flanke jeweils in aussichtsreicher Position den Anschlusstreffer. Statt einer spannenden Schlussphase bekamen die Zuschauer bei bestem Fußballwetter so nur noch zwei Gäste-Tore zu sehen. Einmal spielten sie sich über die rechten Seite bis zur Grundlinie durch und fanden mit einem Pass in den Rückraum den Torschützen zum 3:0 aus BSV-Sicht. Den Endstand zum 4:0 besorgte dann wieder Gäste-Stürmer Luckai, der im Anschluss an eine Ecke erfolgreich war.
Fleißkärtchen: Bot sich zur Halbzeitpause noch die gesamte Startelf für diese Kategorie an, wurden die Kandidaten in der zweiten Hälfte immer weniger. Nach Abpfiff und dem Endstand sollte für jeden einzelnen klar sein: Da geht noch mehr.
Das sagt der Betreuer des Gastes: „Eisspray macht in der Kreisliga unverwundbar!“ So scherzte der BSV-Betreuer bei seinem Sprint auf den Platz zu einem angeschlagenen Akteur. Die HP-Ersatzbank musste schmunzeln. Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn Lendringsen zu dem Zeitpunkt in Halbzeit zwei bei einem Rückstand oder einem Unentschieden nichts zu lachen gehabt hätte.

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Holzpfosten-Amateure – SF Oestrich II 2:0 (1:0)
So siegten die Amateure: Höcker, Ferdinand, Müller, Buschhaus, Lohmann (75. Rosigkeit), Mende, Neumann, Lange (85. Walloschek), Tenspolde (90. Samtmann), L. Peter (46. Weber), Samtmann (70. L. Peter).
Tore: 1:0 Lange (30.), 2:0 L. Peter (90.).
Bemerkenswert: Durch einen Sieg gegen den amtierenden Spitzenreiter klettern die Amateure selbst von Rang zwei an die Tabellenspitze!
Das Spiel in 90 Sekunden: Sonntag, 17 Uhr. Sonnenschein. Der Tabellenführer aus Oestrich gastiert beim punktgleichen Verfolger. Prädikat Topspiel. Die Amateure waren vorbereitet und nach den wichtigen Siegen zuletzt gegen TuS Wandhofen und FC Maroc bereit für den Spitzenreiter. Bereits nach vier Minuten die erste hochkarätige Chance für Lukas Peter. Einen schlampigen Rückpass des Gäste-Liberos erlief der Toptorjäger und setzte per Dampfhammer direkt an den Innenpfosten. Das wäre es gewesen. In der Folgezeit kamen die Gäste durch Schüngel zu einem ordentlichen Torabschluss, ehe Alex Lange nach starker Tenspolde-Vorarbeit auf der Gegenseite den Ball gefühlvoll am Schlussmann vorbeilegte (27.) – Gefühlsaubruch inklusive. Bis zum Pausenpfiff verwalteten die Amateure dann gekonnt. In Durchgang zwei dann ein ähnliches Bild. Der Gast konzentrierte sich nahezu ausschließlich auf die Zentrale, die Amateure reagierten und Weber machte eben diese dicht. Dem Tabellenführer fiel nicht viel ein und wenn doch, dann war da ja noch Schlussmann Höcker. Der hatte richtig Bock auf ein „Zu-Null“. Der brutal starke Tenspolde hätte dann die Partie frühzeitig entscheiden müssen. Allein vorm Schlussmann umkurvt er diesen und wird unsanft aus dem Tritt gebracht. Mit allen Mitteln versucht er nicht umzufallen. Löblich. Wenn er fällt, spielt Oestrich die nächsten Wochen ohne Schlussmann! Das Spitzenspiel will man dann aber eben doch anders für sich entscheiden. Nachdem Toptorjäger Lukas Peter nach vier Minuten noch am Pfosten scheiterte, setzte er dann gegen einen immer offensiver werdenden Tabellenführer den Schlusspunkt. Konter im eigenen Stadion. 26. Saisontor. Deckel drauf. Spitzenreiter!
Fleißkarten: Michel Ferdinand und Axel Lohmann rotierten auf den defensiven Außenbahnen in die Partie und machten gegen den Tabellenführer einen überragenden Job. Tenspolde lenkte auf der Zehn, rannte auf der offensiven Außenbahn und ackerte im Sturmzentrum. Großartige Arbeit!
So fühlt sich Coach Laufer: „Das waren durchaus Bigpoints. Ich bin massiv dankbar dafür, wie Preuß und Buschhaus die Jungs unter der Woche eingestellt haben und stolz, wie das Team hier heute keinerlei Zweifel aufkommen lassen hat. Oestrich war heute chancenlos! Für die nächsten Wochen gibt uns das ein gutes Gefühl. Wir müssen uns weiterhin jeden Punkt erarbeiten!“

Holzpfosten III – SG Hemer III 0:4 (0:2)
So spielten die Holzpfosten: Gottstein – Volke, Herbst (46. Kuhlmann), Kamenschikow – Behrenberg (72. Bläsing), Bodenstein, Zimmermann – Ziser, Rendelsmann, J. Wachtel – A. Wachtel (66. J. Frontzek).
Tore: 0:1 (24.), 0:2 (44.), 0:3 (58.), 0:4 (74.).
Bemerkenswert: Nachdem Lasbeck II schon in der Hinrunde zurückgezogen hatte und auch Grüne II seit dem Winter nicht mehr am Spielbetrieb teilnimmt, ist die Dritte faktisch Tabellenletzter. In der Kreisliga C. Kann man mal drüber nachdenken.
Das Spiel in 90 Sekunden: Als „Trainer, Kapitän und Freund“ führte Alex Wachtel sein Team aufs Feld – und sparte in der Kabine nicht an motivierenden Worten. Auf dem Platz kam aber alles anders. Die Lücken zwischen den Mannschaftsteilen war riesig, so dass die Gäste sich mit etwas Ruhe und Routine meist problemlos bis in den Sechzehner durchspielen konnten. Nach einem Ballgewinn von Phil Zimmermann hätte Philipp Ziser die Pfosten in der Anfangsphase zwar in Führung schießen können (oder müssen), vergab aber zu hektisch. Bis auf zwei, drei weitere eher harmlose Angriffe spielte nur Hemer und hätte schon zur Pause höher führen können (oder müssen). Die zweite Halbzeit glich dann mehr einem besseren Trainingsspiel, in dem Hemer das Ergebnis auf ein angesichts des Spielverlaufs noch erträgliches 4:0 hochschraubte.
Fleißkärtchen: Jan Frontzek begrüßte sein Team am Donnerstag noch mit „Frohes Neues“ – es war sein erstes Training nach Verletzungspause. 25 Minuten im Sturmzentrum durfte er dann noch mitspielen und strahlte direkt mehr Torgefahr aus, als alle anderen Pfosten zusammen.
Das sagte der Spielertrainer: „Das sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt“, urteilte Alex Wachtel schon in der Pause. Danach wurde es eher nicht besser.
Das sagt die Mannschaft: „Gute Besserung“ an Jan Herbst. Der fiel kurz vor der Pause unglücklich auf die Schulter, fuhr direkt ins Krankenhaus und wird in den nächen Wochen wohl fehlen – ein ganz schmerzhafter Verlust.


FUTSAL

Holzpföstinnen – Futsalicious Essen 3:0 (0:0)
So siegten die Holzpföstinnen: Laura Heidemeyer, Juliane Bauch – Vivienne Ebbert, Amelie Wobker, Lisa Schrader, Anna Juchems, Sarah Goßmann, Christine Vollenberg, Sinja Schulte, Nina Baumgarten, Hannah Schumacher, Annika Paszehr, Alina Schütze, Saskia Finzel.
Tore: 1:0 (31.) Annika Paszehr, 2:0 (33.) Saskia Finzel, 3:0 (34.) Alina Schütze. FullSizeRender 5Bemerkenswert: Die Formkurve der Holzpföstinnen. Waren die Ergebnisse in der Hinrunde noch eher enttäuschend, zeigen sie seit Beginn der Rückrunde, was drin ist. Zuletzt drei Spiele hintereinander gewonnen, das erste Mal zu null – das kann im Pokal dann gern so weitergehen. 
Das Spiel in 90 Sekunden: Gegen eine Essener Mannschaft, die wesentlich offensiver ausgerichtet war, als noch im Hinspiel, zeigten die Holzpföstinnen von Beginn an eine gute Leistung. Einzig vor dem Tor fehlte – in Abwesenheit von Goalgetterin Jule Gödecke – die Konzentration und manchmal auch das Glück. Futsalicious arbeitete sich nur wenige Chancen heraus, scheiterte aber stets an den gut aufgelegten HP-Torhüterinnen Laura Heidemeyer und Juliane Bauch. Obwohl die Führung einfach nicht fallen wollte, behielten die Holzpföstinnen die Ruhe und drängten unbeirrt auf ihr Tor. Die hochverdiente Führung fiel dann endlich in der 31. Minute, als die starke Annika Paszehr eine schöne Kombination vollendete. Damit war der Knoten endlich geplatzt. Saskia Finzel per Sechsmeter und Alina Schütze legten schnell zwei weitere Treffer nach, sodass Futsalicious keine Chance mehr hatte, heranzukommen. Die Essenerinnen versuchten zwar die letzten Minuten Pressing zu spielen, doch die Holzpföstinnen ließen sich nicht in die Defensive drängen, sondern spielten bis zum Schluss noch auf das nächste Tor.
Fleißkärtchen: Geht an Annika Paszehr, die um 14 Uhr noch in Iserlohn bei der B-Juniorinnen-Bundesliga als Schiedsrichterin auf dem Platz stand, dann nach Essen eilte, eine ganz starke Partie ablieferte und auch noch den Führungstreffer erzielte.
Das sagt die Trainerin: „Gut, dass wir so ruhig geblieben sind und ob der vergebenen Chancen nicht nervös wurden. Wenn Jule nicht da ist, muss man halt ein bisschen mehr Geduld mitbringen.“