Amateure: Fluch von Nachrodt

NACHRODT. Auch das dritte Saisonspiel innerhalb einer Woche blieb ohne Erfolgserlebnis. Die Zweitvertretung gastierte heute beim Ligakrösus Spvgg. Nachrodt II. Diese waren mit zwei Siegen und 17:0 Toren in die Saison gestartet, vor allem das 13:0 am ersten Spieltag gegen Kalthof war ein Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg.

Nach zwei glücklosen Auftritten startete die Zweitvertretung selbstbewusst. Den Favoriten ärgern war das eine Ziel, die eigene Bilanz aufpolieren das Zweite. Bisher standen sich die Teams 6-mal gegenüber, 6 Nachrodter Siege bei 39:2 Toren sind eine deutliche Sprache. Vor allem die Auftritte in Nachrodt gingen jeweils mit neun Treffern an die Heimelf, zwei Mal zu Null, einmal gelangen den Pfosten zumindest zwei eigene Treffer. Eine erschütternde Bilanz.

Heute sollte alles anders werden. Die Pfosten begangen forsch, und spielten ordentlich mit. In der 7. Spielminute dann die erste Großchance, Abstimmungsprobleme in der Nachrodter Hintermannschaft, der bärenstarke Seidel stört früh und erobert den Ball. Seidel läuft allein auf den Schlussmann zu, scheitert aber an dessen langen Bein. Das hätte die Führung sein müssen!

Trockener Distanzschuss

Wie wichtig dieser Treffer gewesen wäre, zeigte sich bereits vier Minuten später. Jetzt war es Nachrodt, die sich das erste Mal bis in die Schwerter Hälfte vorarbeiteten. Ein Durchkommen gab es nicht, der Ball wird zurückgelegt, trockener Distanzschuss aus ca. 25 Metern – 1:0, (11.).

In der Folgezeit entwickelte sich ein rassiges Spiel, mit vielen Torchancen. Die besten vergab Lukas Peter per Fernschuss (23.) und per Doppelchance (32.) auf Schwerter Seite, Nachrodt scheiterte zunächst nach Sololauf an Höcker (27.) und kurz vor der Pause am eigenen Unvermögen (43.). So ging es abermals mit 0:1 aus Holzpfosten-Sicht in die Pause. Alles war möglich, nach einem sehr intensiven ersten Durchgang. 

Seidel scheitert am Keeper

Die zweite Halbzeit begann wie die Erste. Seidel scheitert per Distanzschuss am Nachrodter Keeper, der den Ball erst im Nachfassen auf der eigenen Linie kontrollieren kann (47.), ehe Nachrodt selbst zum Torerfolg kommt (49.). Kapitän Rosigkeit leistete sich an der Außenlinie einen fatalen Ballverlust, dessen Gegenspieler zog bis zur Grundlinie und bediente den Angreifer. Der Abschluss aus  fünf Metern Entfernung landet noch am gut reagierenden Höcker, von diesem aber schließlich im Schwerter Gehäuse.

Dieser Treffer hatte sichtliche Wirkung auf die bis dahin gut organisierte Spielweise der Gäste. Wenig später erhöhte Nachrodt gar auf 3:0, eine Ecke konnte zweimal nicht geklärt werden und landete schließlich beim Nachrodter Angreifer, der aus kurzer Distanz einnetzen konnte (56.)

Die Schwerter erhöhten nun noch einmal die Schlagzahl und agierten offensiver und belohnten sich nur zwei Zeigerumdrehungen später mit dem Anschlusstreffer, Lukas Peter steckte schön auf Seidel durch, Seidel zog den Ball per fulminantem Flachschuss ins lange Eck, 3:1 (67.)

Hoffnung im Keim erstickt

Nun ging es Schlag auf Schlag, die aufkommende Hoffnung konnte Nachrodt wieder nahezu im Gegenzug im Keim ersticken. Nach langem Ball über die Abwehrreihe erhöhte die Spielvereinigung aus abseitsverdächtiger Position auf 4:1 (67.) und kurz vor Schluss gar auf 5:1 (81.) Ferdinand wurde auf der Außenbahn vom Gegenspieler lässig umkurvt, die Vorentscheidung war gefallen.

Die Amateure zeigten in der Schlussphase noch einmal Moral, nach ebenbürtiger erster Halbzeit und wenigen Unkonzentriertheiten war die 4-Tore-Führung einfach zu hoch. In der 82. Minute verkürzte Daniel Mende nach butterweicher Ecke durch Grüll per Kopf auf 5:2, wenige Minuten später verwandelte Seidel einen Handelfmeter gewohnt locker, 5:3 (85.) Nachrodt besann sich nun darauf keinen Spielfluss mehr zuzulassen, und kassierte nach mehreren Nickligkeiten in der Schlussphase noch zwei Ampelkarten (86., 89.) –  mit Erfolg.

Für die Holzpfosten blieb es bei der Erkenntnis, in Nachrodt einfach nicht punkten zu können. Auch wenn eine deutliche Steigerung zu erkennen war. Für Coach Laufer aber keine Schande: „ Das Auftaktprogramm hatte es in sich, gerade Nachrodt nutzt jede Unachtsamkeit gnadenlos aus. Für mich ganz klar der Favorit auf den Aufstieg. Aber wir waren mindestens 75. Minuten ebenbürtig, und haben zum Schluss auch noch mal die passende Antwort gegeben.“

In der kommenden Woche gastiert die Zweitvertretung der SG Eintr. Ergste im EWG-Sportpark, nach vier Spieltagen mit sieben Zählern auf dem fünften Rang. Der erste Heimsieg darf es da schon sein!

So spielten die Amateure: Höcker, Mazur, Ferdinand, Rosigkeit (65. Vögler), Gerling (70. Preuß),