Futsal: Münster zu kalt für heiße Pfosten

MÜNSTER. Schwach gestartet, stark zurückgekommen und am Ende doch mit leeren Händen nach Hause gefahren. Das Gastspiel der Holzpfosten-Futsaler beim UFC Münster hatte vieles von dem, was Futsal so spannend macht – und am Ende einen Sieger der seine Chancen beim 6:9 aus Schwerter Sicht konsequent nutzte.

Als Oliver Manz kurz vor der Halbzeitpause einen Pass von Nils Klems zum 2:4-Anschlusstreffer einschob, keimte Hoffnung auf bei den Holzpfosten. Das Klems-Team hatte es in dieser Phase geschafft, die Münsteraner längere Zeit vom eigenen Tor wegzuhalten und am Ende selbst genetzt: "Hier geht was" war die einhellige Meinung in der Halbzeitbesprechung.

Dabei hatte es alles andere als mutmachend angefangen. Schon früh am Morgen hatte Damian Wielgosz überraschend abgesagt, der Kader der Holzpfosten war für ein Futsal-Spiel extrem klein. Trotzdem pressten sie ihren Gegner früh, dieser ließ sich davon allerdings nur wenig beeindrucken und ging schon früh in Führung. Die Pfosten glichen zwar postwendend durch Jonas Schröder aus, doch ein unglückliches Eigentor und zwei schnelle Umschaltstationen sorgten für eine klare Führung des UFC. 1:4 nach etwas mehr als zehn Minuten, nur die noch übrige Spielzeit sorgte für einen kleinen Hoffnungsschimmer bei den Schwertern – und der Treffer von Manz kurz vor der Pause natürlich.

Doch Münster machte nach der Pause dort weiter, wo sie in Halbzeit Eins aufgehört hatten: Schnelles Umschaltspiel mit eiskaltem Abschluss. Die Pfosten – durch die lautstarken Anfeuerungsrufe der Hoolzpfosten heiß wie Frittenfett vom Münsterschen Bahnhofskiosk – kamen zwar auch häufig gefährlich vor das Tor der Münsteraner, scheiterten dort aber immer wieder am gegnerischen Torhüter oder dem eigenen Unvermögen. So hieß es zwischenzeitlich 3:6, Münster zeigte offensiv keine Schwächen.

Mit Beginn der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit schlich sich allerdings kurzzeitig ein fast schon vergessener Gast in die Halle am Horstmarer Landweg: Der Holzpfosten-Flow erfasste die Mannschaft um Nils Klems und trug sie in unnachahmlicher Manier zum 6:6. Die Holzpfosten drückten weiter, ließen den Fifth Man immer wieder in die Hälfte des UFC vorstoßen – und wurden bestraft. Ein ungenauer Pass, ein Schuss aus der UFC-Hälfte – das 6:7.

Egal, noch war ja Zeit und wieder erspielten sich die Schwerter große Chancen, ohne allerdings das berühmte Glück des Tüchtigen zu haben. Im Gegenteil: Jetzt hielt das Pech Einzug in Münster. Torhüter Daniel Otto verletzte sich bei einer unglücklichen Abwehraktion ohne Einwirkung des Gegners am Knöchel und konnte nicht mehr weiterspielen. Direkt nach der längeren Verletzungspause – Jonas Schröder ging zwischen die Pfosten – traf Münster moralbrechend zum 6:8.

Verletzte sich am Knöchel und fällt für unbestimmte Zeit aus: Torhüter Daniel Otto.

Die Holzpfosten warfen jetzt endgültig alles nach vorne, kassierten noch das 6:9 und mussten wieder einmal die Punkte in Münster lassen. "Wir sind nach dem schwachen Start richtig gut im Spiel gewesen, haben aber viel zu viele Chancen liegen gelassen", analysierte Spielertrainer Nils Klems nach dem Spiel und schaute besorgt auf seinen Torhüter. Als wären die Verletzungssorgen nicht schon groß genug. Florian Riesewieck, Phillip Oldenburg, Costantino Ruggio sind bereits verletzt.

Otto wird einer ersten eigenen Schätzung nach mindestens auch beim kommenden Heimspiel gegen Wesel ausfallen. "Ich hatte eine ähnliche Verletzung vor dem Final-Four-Turnier am Nürburgring. Damals haben wir es irgendwie in zweieinhalb Wochen hinbekommen. Das war schon ein kleines Wunder", sagte Otto. Dieses Mal hat er genau eine Woche Zeit zur Genesung, doch Otto ist pessimistisch "Die Chancen stehen bei einem Prozent."

So spielten die Holzpfosten: Otto – Klems, Haarmeyer, Manz, Ruß, Zimek, Schröder

Tore: Klems (4), Schröder, Manz