5:0 der Jungpfosten – warum Bokermann Stuttgart mag…

SCHWERTE. Die Jungpfosten gewannen auch ihr zweites Spiel in der Rückserie und stehen in der Tabelle mit sechs Punkten und 14:0-Toren einen Platz hinter dem FC Iserlohn II – allerdings auch mit einem Spiel weniger. Ganz so eindeutig wie der 10:0-Auftaktsieg gegen Grüne war es an diesem Sonntag aber nicht. Ein nie gefährdetes 5:0 sprang am Ende gegen Platte Heide heraus.

Lukas Bokermann hat etwas mit dem VfB Stuttgart gemein. Nicht nur die Aggressivität eines Georg Niedermeier, sondern vor allem der Name der Stuttgarter Nummer 16: Das ist der Ivorer Arthur Boka. Denn Lukas Bokermanns Spitzname ist – so bietet es sich der Kürze wegen an – „Boka“. Das veranlasste seine Freunde dazu, ihn ein Trikot der Elfenbeinküste zu seinem 17. Geburtstag vor wenigen Wochen zu schenken – die Aufschrift hinten? Boka, natürlich.

Boka trifft und trifft

„Seit ich das Trikot habe, bin ich einfach besser“, sagte Bokermann nach dem Spiel. Recht hat er. Zumindest dann, wenn man seine Leistung an Toren misst. Hat der jüngste Jungpfosten in der Hinrunde allenfalls mal im Training getroffen, steht er in der internen Rückrundentorliste auf Platz zwei. Erst traf „Boka“ gegen Grüne per Abstauber, gegen Platte Heide erzielte er dann einen Doppelpack – wohlgemerkt als Innenverteidiger. „Das musste einfach sein nach Bokas Tor am Mittwoch“, sagte Holzpfostens „Boka“. Dabei zielt er auf Arthur Bokas Tor gegen Freiburg Mitte der Woche im DFB-Pokal ab. Jedoch war er nicht der einzige, der sich mit einem Doppelpack auszeichnete.

Aber der Reihe nach: Unverändert und mit derselben Aufstellung wie schon gegen Grüne starteten die „Pfosten“ die Partie, in die sie als klarer Favorit gingen. Warum das so war, zeigten sie prompt nach Anpfiff. Meiers Freistoß auf Fellbaum, der ganz knapp daneben köpfte, kam so früh, da hatten sich die Ersatzspieler noch nicht auf die Bank gesetzt. Fortan blieben die Jungpfosten die absolut spielbestimmende Mannschaft. Platte Heide zog sich so weit zurück, dass der Gastgeber meist mit acht Spielern um den gegnerischen Sechzehner stand, um die Lücke zu finden.

Schedel lupft das 1:0

Nach 15 Minuten war es dann so weit. Dem 1:0 ging eine sehenswerte Kombination über Meier, Weiß und Mrohs voraus. Letzterer spielte dann auf Schedel, der zum 1:0 lupfte. Danach blieben die Jungpfosten am Drücker – Torwart Dötsch hatte zwischenzeitlich Angst vor einer Erkältung -, scheiterten aber oft aus der Distanz. Als die Gäste dann einmal nach vorne stießen, dabei aber den Ball verloren, schnappte ihn sich Krabbe, der blitzschnell auf Thorben Siegel spielte. Der wiederum sah Schedel starten, der dann zum 2:0 einschob (36.). Dass die Jungpfosten aber nicht mit einem 2:0, sondern einem 3:0 in die Pause gingen, war – na klar – Lukas Bokermann, äh, „Boka“ zu verdanken. Kurz vor der Pause schlug Meier eine seiner gefürchteten Ecken in den Strafraum hinein. Bokermann stand am langen Pfosten perfekt und köpfte zum 3:0-Halbzeitstand ein.

Auch nach dem Seitenwechsel spielten die Holzpfosten ganz klar überlegen, wobei Platte Heide nun immer ob der Jungpfosten-Offensive Konter setzte. Den einzig gefährlichen vereitelte Felix Dötsch, der nicht mit der Hand, nicht mit den Beinen oder dem Bauch, sondern mit dem Gesicht einen Gäste-Anschlusstreffer verhinderte – Gerüchten zu Folge soll der Keeper nun nur unter Schmerzen kauen können… Gute Besserung an dieser Stelle!

4:0 – und dann wieder Boka

Währenddessen platschte das Spiel so vor sich hin. Immer wieder spielten sich die Pfosten in tolle Ausgangslagen, dann wurde aber zu wenig daraus gemacht. Eine Sache, die Thorben Siegel wohl störte, als er in der 67. Minute von der Grundlinie auf den Gäste-Keeper zudribbelte und mit Wut im Bauch den Ball einfach mal in die Maschen drosch – das 4:0.

4:0? Richtig, das war noch nicht alles. Denn es fehlte ja noch Bokermanns zweiter Streich. Dass er ein echter Standardspezialist ist, zeigte er nicht nur in Halbzeit eins. Als Weiß kurz vor Abpfiff vor dem Sechzehner gelegt wurde, schnappte sich der Frisch-17-Jährige den Ball und verwandelte direkt. 5:0. Der Endstand.

Nächstes Spiel schon am Montag

Perfekter ging es für die Holzpfosten nicht: Sechs Punkte, null Gegentore und ein Innenverteidiger, der auch nach dem Schlusspfiff ein Auge auf den VfB Stuttgart warf. Dort spielten die Schwaben nämlich erneut gegen Freiburg. Erneut gewannen sie  2:1. Die Torschützen hießen diesmal aber Gentner und Ibisevic. Der einzige Wehrmutstropfen für Bokermann, der aber auch ohne Boka-Tor in Stuttgart verspricht, weiter zu treffen. Gelegenheit hat er dazu schon am Montag. Dann empfangen die Jungpfosten die SG Hemer II zum Nachholspiel um 19.30 Uhr im EWG-Sportpark. Zwei Spiele binnen 48 Stunden: Die A-Jugend freut sich über jede Unterstützung.
 
So siegten die Jungpfosten: Felix Dötsch – Jan Mrohs, Lukas „Boka“ Bokermann, Julian Fellbaum, Niklas Siegel – Leon Weiß – Anas Meier, Thorben Siegel, Robert Fischer, Fabian Krabbe – Daniel Schedel.

Eingewechselt wurden: Samuel Mrohs, Thorben Hambrock und Maximilian Engel, der ein grandioses Comeback als Feldspieler feierte. Handspiel und Hackentrick inklusive.

Tore: 1:0 Schedel (15.), 2:0 Schedel (37.), 3:0 Bokermann (42.), 4:0 T. Siegel (67.), 5:0 Bokermann (87.).